DGzRS: Prototyp für neue Seenotrettungsboot-Klasse
(Bild: R2 Marine)Bremen (DGzRS) – Die Seenotretter haben den Bau eines Prototyps für eine neue Seenotrettungsboot-Klasse beauftragt. Die neue Bootsklasse soll auf den Freiwilligen-Stationen in den Revieren von Nord- und Ostsee eingesetzt werden.
In absehbarer Zeit erreichen die zwischen 1999 und 2002 in Dienst gestellten ersten Einheiten der 9,5-/10,1-Meter-Klasse das für DGzRS-Einheiten durchschnittliche Dienstalter von etwa 30 Jahren. Die Seenotretter beschäftigt nun die Frage, wie sie ersetzt werden.
Die bisherigen Einheiten sollen durch eine völlig neue Seenotrettungsboot-Klasse ersetzt werden. Die neuen Boote werden einen vom Fahrstand getrennten Antriebsstrang besitzen, über modernste Kommunikations- sowie Navigationsanlagen verfügen und eine verbesserte Manövrierfähigkeit und deutlich höhere Geschwindigkeit besitzen.
Das neue Seenotrettungsboot wird gut zwölf Meter lang sein. Die genaue Klassenbezeichnung hat die DGzRS noch nicht festgelegt. Ein Doppeljet-Antrieb mit Cummins-Motoren sorgt für mehr als 30 Knoten Höchst- und gut 25 Knoten Marschgeschwindigkeit.
Der neue Seenotrettungsboot-Typ wird aus glas- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt (GFK/CFK). Das Material ist im Vergleich zum bisher genutzten Aluminium ebenfalls robust, aber noch leichter, in Bau und Unterhalt kostengünstiger sowie einfacher zu verarbeiten und instand zu halten.
Das Deckshaus wird vollständig elastisch gelagert, um die Geräusche im Fahrstand zusätzlich zu reduzieren. Erstmals sind für die gesamte Crew gefederte Sitze vorgesehen. Es wird äußerst robustes Spezialsicherheitsglas wie auf den Seenotrettungskreuzern verbaut.
Zunächst wird unter der DGzRS-internen Registriernummer SRB 90 ein Prototyp durch Arctic Boats Oy in Zusammenarbeit mit Boomeranger Boats (Rumpflaminierung) und WD Steelworks (Ausstattung) in Finnland gebaut. Voraussichtlich für Frühjahr 2026 ist sein Kenterversuch geplant. Anschließend soll das neue Seenotrettungsboot auf vielen DGzRS-Stationen an Nord- und Ostsee erprobt werden.
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