Die Risiken der endotrachealen Intubation
Bremen (rd_de) – Die endotracheale Intubation stellt nach wie vor den Goldstandard hinsichtlich Atemwegsicherung und Aspirationsschutz dar. Aber alle Maßnahmen zur präklinischen Atemwegsicherung bergen die Gefahr von Verletzungen der unmittelbar betroffenen und umgebenden anatomischen Strukturen.
So kann es beim Reklinieren des Kopfes zu Verletzungen der Intima der Arteria carotis communis mit nachfolgender Blutung kommen. Außerdem können sich kleine oder größere Kalkablagerungen lösen und einen Apoplex verursachen. Auch sind Schäden durch die Lagerung des Kopfes, insbesondere bei verletzter/vorgeschädigter Halswirbelsäule, möglich.
Bei einer Laryngoskopie oder endotrachealen Intubation sind neben Zahnschäden häufig Schleimhautverletzungen im Bereich von Rachen, Zunge, Wangen oder Trachea zu finden. Weitere Verletzungen sind möglich an Nervus recurrens, Aryknorpel und den Stimmbändern. Sehr selten, aber schon beschrieben worden sind Frakturen des Unterkiefers.
Fehlintubationen in den Ösophagus können zu nachfolgenden Ösophagus- und/oder Magenrupturen, Hämato- und Pneumoperitoneum führen. Die Beutel-Masken-Beatmung vor einer Intubation beinhaltet die Gefahr einer teilweise massiven Überblähung des Magens, was in Extremfällen in einer Ruptur enden kann.
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(Text: Dr. Ingo Blank, Chirurg und Notarzt; 30.01.2017; Symbolfoto: Markus Brändli)
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