DIVI fordert erneut Wiederbelebung flächendeckend im Lehrplan

(Bild: Ground Picture/Shutterstock)München (DIVI) – Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) fordert bereits seit vielen Jahren die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind spätestens ab der siebten Klasse. Mit Blick auf die Lehrpläne der Kultusministerien für das neue Schuljahr stellt die DIVI fest, dass auch in diesem Jahr wieder eine Chance vertan werde, Menschenleben zu retten.

Die DIVI fordert zwei Schulstunden einmal pro Halbjahr in jeder Schule. In dieser Zeit könnten Kinder und Jugendliche lernen, wie man einen Herz-Kreislauf-Stillstand erkennt und dass man nur kräftig mit seinen Händen auf den Brustkorb des Betroffenen drücken müsse, bis der Rettungswagen eintreffe. Hierzu könnten zusätzlich auch Konzepte mit ortsansässigen Rettungsdiensten, Krankenhäusern oder anderen Freiwilligen erarbeitet werden.

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„Es braucht nicht viel“, weiß Professor Bernd Böttiger, Präsidiumsmitglied der DIVI, Vorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung und DRK-Bundesarzt. „Kultusminister aus Ost und West, Süd wie Nord finden unsere Forderungen immer unterstützenswert. Sie stehen im Koalitionsvertrag. Und trotzdem ist weiterhin kein Wiederbelebungsunterricht flächendeckend in Deutschland eingeführt!“

Erst Anfang des Sommers hatte das International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) durch eine weltweite Zusammenarbeit von 18 hochrangigen internationalen Wissenschaftlern aus zehn Ländern einen neuen Leitfaden zum Thema Laienreanimation veröffentlicht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Kinder ab vier Jahren erfolgreich Wiederbelebung erlernen können.

Seit in Dänemark 2005 der Wiederbelebungsunterricht für Schulkinder gesetzlich festgeschrieben wurde, hat sich die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand in dem Land verdreifacht.

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