DRK fordert Wiederbelebung bundesweit im Lehrplan
(Bild: Jörg F. Müller/DRK)Berlin (DRK) – Expertenmeinungen zufolge, könnten bundesweit jährlich 10.000 Leben zusätzlich gerettet werden, würden Laien im Ernstfall sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen. Um das Bewusstsein für Laienreanimation schon früh zu stärken, unterstreicht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) seine Forderung, das Thema Wiederbelebung fest im Schulunterricht zu verankern.
„Bundesweit sollten spätestens ab der 7. Klasse jährlich zwei Unterrichtsstunden in Wiederbelebung gesetzlich verpflichtend sein“, sagt DRK-Bundesarzt Professor Dr. Bernd Böttiger. „Alle Menschen, egal ob groß oder klein, können im Ernstfall helfen – sie müssen nur wissen, wie.“
Laut Deutschem Reanimationsregister lag die Laienreanimationsquote im Jahr 2021 bei 42,6 Prozent. Durch die Sensibilisierung und regelmäßiges Training bereits ab jungen Jahren könnte diese Rate erheblich gesteigert werden.
Das DRK setzt sich mit seinem eigenverantwortlichen Jugendverband, dem Deutschen Jugendrotkreuz (JRK), bereits seit Jahren dafür ein, das Thema Wiederbelebung an Schulen zu stärken.
„Kinder und Jugendliche sind eine wichtige Zielgruppe, um die Quote der Laienreanimation nachhaltig zu erhöhen. Über die Vermittlung von Erste Hilfe-Inhalten im Schulunterricht können junge Menschen flächendeckend potenziell lebensrettendes Wissen erlangen und dieses zudem in ihrem Familien- und Freundeskreis weitertragen“, sagt JRK-Bundesleiter Marcel Bösel.
Mit seinen Programmen, Initiativen und Angeboten für alle Altersklassen ist das JRK seit vielen Jahren zuverlässiger Partner der Schulen. Es arbeitet aktuell bundesweit mit etwa 5.300 Grund- und weiterführenden Schulen zusammen und erreicht regelmäßig rund 80.000 Schülerinnen und Schüler.
Bereits seit 2014 sieht eine Empfehlung des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz die bundesweite Implementierung eines Schulunterrichts in Wiederbelebungstechniken und eine entsprechende Ausbildung der Lehrkräfte vor. Diese wird nach Angaben des Deutschen Rates für Wiederbelebung bisher nur von zwei der 16 Bundesländer weitestgehend flächendeckend umgesetzt.
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