DRK Hessen: Digitalisiertes Lernen erhöht den Lernerfolg

(Bild: (Symbol) Brigitte Hiss/DRK)Wiesbaden (DRK) – Mit einem aktualisierten Positionspapier wenden sich der DRK-Landesverband Hessen und die DRK-Rettungsdienstschulen in Frankfurt/Main, Gelnhausen, Kassel und Marburg an die hessische Landesregierung. In dem Papier werden in fünf Forderungen Gründe formuliert, weshalb digitalisierte Lerninhalte für eine zukunftsfähige Aus-, Fort- und Weiterbildung des Rettungsdienstes unverzichtbar sind.

Anfang April 2020 wurden durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration Regelungen getroffen, wie mittels digitalen Unterrichts die Ausbildungslehrgänge von Notfall- und Rettungssanitätern auch zu Pandemiezeiten aufrechterhalten werden konnten. Eine reine Präsenzform kam aufgrund der Infektionsgefahren und Hygienevorschriften nicht infrage. Als Lösung wurde die Einbeziehung digitaler Angebote gesehen. Dem Wunsch des Ministeriums zu entsprechen, war für die DRK-Rettungsdienstschulen kein Problem. Sie verfügen über mehrjährige Erfahrungen mit digitalisiertem Unterricht und virtuellem Lernen.

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Diese Erfahrungen und vorhandene Konzepte zur Durchführung rettungsdienstlicher Ausbildungsgänge in Form eines Blended Learnings, versetzten die DRK-Rettungsdienstschulen in die Lage, schon zwei Wochen später einen ersten Rettungssanitäter-Kurs in dieser Form zu beginnen. Dieses Konzept wurde auch in die bestehenden Notfallsanitäter-Kurse integriert.

Nach Angaben des DRK LV Hessen zeigen der virtuelle Unterricht und der Einsatz von Simulationen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung seither besonders gute Lernerfolge. „Eine gute Qualität des Unterrichts und gute Lernergebnisse sind damit keine Frage mehr der ausschließlichen Präsenz der Schülerinnen und Schüler, sondern der sinnvollen Verzahnung von Lerninhalten und digitalen Unterrichtselementen“, heißt es in einer Mitteilung des hessischen DRK-Landesverbandes. „Gerade durch den sinnvoll abgestimmten Wechsel von digitalem Unterricht und praktischen Präsenzphasen wird der Erwerb einer vielfältigen Handlungskompetenz unterstützt.“

Der DRK-Landesverband Hessen und die vier DRK-Rettungsdienstschulen sehen die erworbenen Erfahrungen und die besonders guten Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr nun aber in ihrer Weiterführung gefährdet. Damit die Nutzung digitaler Unterrichtselemente, simulationsgestütztes und virtuelles Lernen weiterhin Teil der rettungsdienstlichen Ausbildung wird, stellen sie folgende Forderungen:

1. Die Digitalisierung der Rettungsdienstschulen ist ein zukunftsweisender Fortschritt. Sie muss ständig beibehalten und gefördert werden.
2. Der Einsatz von digitalen Unterrichtsformen in der Notfallsanitäter-Ausbildung muss weiterhin möglich sein. Die Hessische Landesregierung sollte sich mittels einer Bundesratsinitiative dafür einsetzen, dass die Notfallsanitäter-Ausbildungs- und -prüfungsverordnung entsprechend angepasst wird.
3. Die Erkenntnisse in der rettungsdienstlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung aus der Corona-Krise sollen weiter genutzt werden. Der Einsatz digitaler Unterrichtsformen sollte künftig standardisiert möglich sein.
4. Blended Learning soll bei der Aus- und Fortbildung eingesetzt werden können: Bei der Notfallsanitäter-Ausbildung bis zu 20 Prozent, bei der Rettungssanitäter-Ausbildung bis zu 50 Prozent und bei der Praxisanleiter-Ausbildung bis zu 25 Prozent der Gesamtstundezahl. Bei der Rettungssanitäter-Ausbildung kann die hessische Landesregierung dies in eigener Zuständigkeit regeln.
5. Rettungsdienstschulen sollen analog dem staatlichen Schulsystem und den Schulen für Pflegeberufe ebenfalls am Digitalpakt Hessen partizipieren können.

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