DSL-Anschluss – Probleme mit Hausnotruf

Gießen (JUH) – Moderne DSL-Anschlüsse haben ihre Tücken, weil der Notruf nicht 100-prozentig funktioniert – Sender einer 76-jährigen versagte den Dienst.

Im Ernstfall kann es lebensrettend sein – das sogenannte Hausnotruf-Gerät. Ohne dass man zum Telefonhörer greifen muss, kann mit dem Gerät, das für gewöhnlich am Körper getragen wird, ein Notruf ausgelöst werden. Eine 76-jährige Gießenerin musste nun aber feststellen, dass es bei der Umstellung des Telefons auf einen DSL-Anschluss zu Problemen mit dem Notrufgerät kommen kann.

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Eine 100-prozentige Sicherheit, dass das Signal eines Hausnotruf-Gerätes in der zuständigen Rettungszentrale eintrifft, gewährleisten im Moment nur ein traditioneller Standard- oder ein ISDN-Telefonanschluss mit dem entsprechenden Hausnotrufgerät. Dies betont der zuständige Leiter der Hausnotruf-Service-Zentrale der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Matthias Krause, in Linden. „Ein Telefonanschluss, der beispielsweise über „Voice-over-IP (VoIP)“, dahinter verbirgt sich die sogenannte Internet-Telefonie, funktioniert, kann nicht dieselbe Sicherheit gewährleisten, wie ein gewöhnlicher Telefonanschluss,“ so Krause.

Diese Erfahrung musste nun auch eine 76-jährige Gießenerin machen. Sie hatte einen Vertrag über einen Komplett-DSL-Anschluss mit „Voice-over-IP“ für ihr Telefon abgeschlossen. „Die Folge war, dass der Sender vom Hausnotruf-Gerät nicht mehr richtig funktionierte“, so die ältere Dame. Die Anbieter solcher Telefonanschlüsse räumen ein, dass es tatsächlich technisch derzeit noch nicht problemfrei ist, das Hausnotruf-Gerät mit einem Komplett-DSL-Anschluss zu betreiben, der diese neuartige Technik nutzt. „Der Hausnotruf benötigt ein analoges Telefonsignal oder einen ISDN-Anschluss, um 100-prozentige Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten“, führt Matthias Krause aus und weiter, „VoIP-fähige Geräte sind derzeit in der Entwicklung und werden bereits getestet.“

Krause verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, der Enkel lädt sich in seinem Zimmer unter dem Dach gerade Musik aus dem Internet und telefoniert gleichzeitig mit einem Freund. Dann sind die Telefonleitungen blockiert, und der Notruf, den seine Oma im Wohnzimmer absetzt, kommt nicht durch“, so Matthias Krause. Bei einem Standard- oder ISDN-Anschluss sei dies anders. „Das Telefongespräch wird dann quasi unterbrochen, weil der Notruf eine Vorrangschaltung besitzt“, betont der Leiter der Service-Zentrale in Linden.

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