Ehemaliger Seenotkreuzer künftig in Uruguay im Einsatz
(Bild: Herman IJsseling/Flying Focus)Bremen (DGzRS) – Nach der „Hermann Helms“ und der „Hannes Glogner“ beginnt ein dritter ehemaliger Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bald ein „zweites Leben“ in Südamerika. Die uruguayische Marine setzt die einst auf Borkum stationierte „Alfried Krupp“ künftig im maritimen Such- und Rettungsdienst des Landes ein, ebenso wie die beiden bereits 2018 dorthin überführten Spezialschiffe.
Die 27,5 Meter lange „Alfried Krupp“ mit Tochterboot „Glückauf“ war von 1988 bis 2020 auf Borkum stationiert. Auf der westlichsten DGzRS-Station löste der 28-Meter-Neubau „Hamburg“ mit Tochterboot „St. Paule“ den Seenotrettungskreuzer 2020 nach mehr als 30 Jahren im harten Einsatz auf der Nordsee ab.
In Rostock ist die „Alfried Krupp“ in den vergangenen Wochen auf ihre Reise über den Atlantik vorbereitet worden. Bereits 2018 hatte die DGzRS den Seenotrettungskreuzer „Hermann Helms“, ein Schwesterschiff der „Alfried Krupp“, und die etwas kleinere „Hannes Glogner“ nach Uruguay verkauft. Sie waren seinerzeit als Deckslast eines Frachtschiffes überführt worden. Als „ROU 52 Isla de Lobos“ (Seelöweninsel) und „ROU 51 Isla des Flores“ (Blumeninsel) wurden sie in La Paloma und Montevideo stationiert.
Die Coronavirus-Pandemie und extrem steigende Frachtkosten verzögerten zunächst die Überführung der „Alfried Krupp“ – und machten den Transport als Deckslast schließlich unmöglich. Eine erfahrene DGzRS-Crew, die sich freiwillig gemeldet hat, wird den Seenotrettungskreuzer nun auf eigenem Kiel von Rostock aus überführen. 6.500 Seemeilen (etwa 12.000 Kilometer) liegen vor ihr. Die Ankunft im uruguayischen La Paloma ist für etwa Oktober vorgesehen. Zwischenstopps sind in Frankreich, Spanien, auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln sowie in Brasilien vorgesehen.
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