Einsatzreicher Tag in den Oberstdorfer Bergen

Oberstdorf (pol) – Einen einsatzreichen Tag in den Oberallgäuer Bergen musste der Polizeihubschrauber Edelweiß, der Rettungshubschrauber “Christoph 17” sowie die Bergwacht Oberstdorf am vergangenen Dienstag bewältigen.

Bereits in den frühen Morgenstunden wurde bekannt, dass sich ein russisches Ehepaar in den Seewänden über dem Oytal verstiegen hatte. Die 27 und 25 Jahre alten, nur mit Sandalen ausgerüstet,  waren bereits am Tag zuvor vom Weg abgekommen und mussten die Nacht in einem sehr absturzgefährdeten Gelände verbringen. Da eine Rettung zu Fuß wegen des Geländes nicht möglich war, wurde der Polizeihubschrauber Edelweiß zur Durchführung der Windenrettung entsandt.

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Auf dem Anflug zu diesem Einsatz wurde kurz nach 8.00 Uhr der Absturz eines 68-jährigen Wanderers auf dem Weg von der Enzianhütte zur Rappenseehütte bekannt. Aufgrund dieser akuten Notlage wurde zunächst der ca. 200 Meter abgestürzte Bergwanderer mittels Winde gerettet. Der nachgeforderte Rettungshubschrauber “Christoph 17” kam mit einer Notärztin zur medizinischen Versorgung zum Zwischenlandeplatz an der Enzianhütte und übernahm den Schwerverletzten. Im Anschluss erfolgte durch den Polizeihubschrauber in einer aufwendigen Windenaktion die Rettung des russischen Ehepaars.

Noch während der Polizeihubschrauber in Oberstdorf war, wurde er kurz nach 10.00 Uhr erneut für einen Einsatz in den Bergen angefordert. Auf dem Weg zwischen der Gaißalpe und dem Gaisalpsee hatte eine Wanderin beobachtet, wie ein 74-Jähriger mehrere Meter einen Hang hinuntergefallen war. Zeitgleich machte sich erneut der Rettungshubschrauber “Christoph 17” von Kempten aus auf den Weg zur Gaißalpe. Trotz schnellem Eingreifen und intensiven Reanimationsmaßnahmen starb der 74-jährige Mann aus dem Ostallgäu an der Unfallstelle. Die Bergung des Toten wurde mit dem Polizeihubschrauber Edelweiß durchgeführt.

Neben diesen Einsätzen mit Polizeibeteiligung musste die Bergwacht Oberstdorf am Nachmittag mit Hilfe des Rettungshubschraubers “Christoph 17” eine 73-jährige Wanderin aus dem Allgäu retten, die sich bei einem Sturz auf demselben Weg verletzt hatte. Ebenso musste einer 80-jährigen Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen mit Kreislaufproblemen in der Breitachklamm geholfen werden.

Am späten Nachmittag wurden abschließend zwei Kletterer im Bereich der Trettachspitze gerettet. Ein 44-jähriger und ein 52-jähriger Kletterer aus Hessen waren gemeinsam über den Nordostgrat auf die Trettachspitze geklettert. Wegen zunehmender Bewölkung war der Gipfel in Wolken gehüllt und verhinderte die Orientierung. Sichtbedingt gelang ihnen auch nicht der Abstieg über den Nordwestgrat und sie entschieden sich, wieder zurück zum Gipfel zu klettern und per Handy die Bergwacht zu alarmieren.

Mit Unterstützung des Rettungshubschraubers “Christoph 17” wurde der Einsatzleiter der Bergwacht Oberstdorf in Richtung Gipfel geflogen. Die Sichtverhältnisse besserten sich und so konnte der Hubschrauberpilot von “Christoph 17” in mehreren Anflugversuchen doch direkt an die Kletterer am Gipfel herankommen, sie aufnehmen und ins Tal bringen.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo und guten Abend,
    wir waren erst letzte Woche in Euren schönen Bergen ; es war mal wieder toll!

    Da wir den Hubschrauber mehrmals sahen, unterhielten wir uns darüber.
    Es kam die Frage auf, wer Eure Mühen denn bezahlt?!

    Reicht ein ärztlicher Notfall damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt?
    Oder springt die ADAC Mitgliedschaft ein?

    Ich wünsche Euch eine gute Zeit, danke für Eure Mühen.

    Liebe Grüße von der Nachtschicht,

    Thomas Zimmermann.

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  2. Ich bin auch 75 Jahre alt. Ich habe schon viele schöne Bergtouren unternommen. Mir würde nicht im Traum einfallen zu dieser Jahreszeit von der Gaisalpe zum Gaisalpsee zu wandern. Oder von der Enzian zur Pappenseehütte. Das macht man im Frühjahr, Sommer o. Herbst bei entspr. Wetterlage.
    Natürlich kann etwas unvorhergesehenes passieren, aber hier ist das doch vorprogrammiert, und Familienväter müssen ihr Leben riskieren um so einen Leichtsinn auszubügeln

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