Europäische Kommission startet EUWARN-App
(Bild: Europäische Kommission)München (FI) – In Gefahrensituationen erhalten künftig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EU-Kommission ortsbezogene Gefahrenwarnungen per App auf ihr Handy. Das neue Warnsystem heißt „Euwarn“ und wurde am Mittwoch (11.09.2019) in Brüssel gestartet.
Euwarn ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS im Auftrag der TURMsolutions und basiert auf dem Bevölkerungswarnsystem Katwarn, das in Deutschland und Österreich bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz ist.
„Nicht zuletzt die Brüsseler Terroranschläge haben uns unsere Verletzlichkeit vor Augen geführt“, sagt EU-Kommissar Günther Oettinger. „Die Euwarn-App ist ein neues internes Warnsystem, mit dem wir unsere Mitarbeiter in Brüssel und Luxemburg, in Zukunft auch an anderen Standorten, erreichen können. Es ist so aufgebaut, dass auch die anderen EU-Institutionen es in der Zukunft nutzen können.“
Verfasst werden die Warnungen von der Sicherheitsdirektion der EU-Kommission in Deutsch, Englisch und Französisch. Anders als bei den öffentlichen Warn-Apps beziehen sich die Warnungen daher nur auf die Areale der EU-Kommission und richten sich zunächst nur an deren Mitarbeiter. Das System soll aber künftig vernetzt werden mit dem Bevölkerungswarnsystem Katwarn, das in verschiedenen europäischen Ländern kostenlos als App zur Verfügung steht oder eingeführt werden soll. „Alle Besucher, die sich in den Liegenschaften der EU-Kommission aufhalten, werden dann auch über die Katwarn gewarnt und informiert“, so TURMsolutions-Chef Neuschwander.
„Dass Euwarn an einem so symbolträchtigen Tag wie dem 11. September startet, mahnt uns, in Sicherheitsfragen international weiter zusammenzurücken“, sagt Fraunhofer-Präsident Prof. Dr. Reimund Neugebauer.
Das Katwarn-System steht seit 2011 den deutschen Sicherheitsbehörden zunächst als SMS-Dienst und als Weiterentwicklung seit 2012 auch per Smartphone-App zur Verfügung. Das besondere an der Technologie ist der präzise Ortsbezug: Die Warnungen werden nur in den konkret betroffenen Gebieten oder Gebäuden angezeigt.
2017 wurde darüber hinaus das Warnsystem Katwarn Österreich/Austria gestartet, das mit dem deutschen System vernetzt ist. Zusätzlich wird das Katwarn-System im Auftrag der TURMsolutions kontinuierlich aktualisiert, zum Beispiel um die Warnungen auch über öffentliche Werbedisplays, digitale Anzeigen von Verkehrsbetrieben sowie Bordcomputer von Pkw zu verbreiten und um sie an den neuen Mobilfunkstandard 5G anzupassen.
Foto: Beim offiziellen Start von EUWARN (von links): Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, EU-Kommissar Günther Oettinger und Ortwin Neuschwander, Geschäftsführer der TURMsolutions GmbH.
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