Extrauteringravidität: gynäkologischer Notfall
Bremen (rd_de) – Bei Patientinnen mit zunächst unklaren abdominellen Beschwerden müssen die gynäkologischen Besonderheiten stets in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einfließen. So können sich hinter plötzlich auftretenden abdominellen Schmerzen auch Komplikationen einer bisher nicht bekannten Schwangerschaft verbergen.
Bei einer Extrauteringravidität zum Beispiel können die generellen Zeichen einer Schwangerschaft auftreten:
• Übelkeit,
• Erbrechen,
• Brustspannen,
• häufiger Harndrang und
• das Ausbleiben der Periode.
Später kommen dann zunehmende Schmerzen, meist auf der Seite des betroffenen Eileiters, hinzu. Auch vaginale Blutungen können in zunehmendem Maße auftreten. Wird die Extrauteringravidität nicht frühzeitig erkannt, kann es zu starken Schmerzen und einer Entzündung des gesamten Bauchraums kommen.
Extrauteringravidität und was sie so gefährlich macht
Unter einer Extrauteringravidität versteht man jegliche Schwangerschaft, die sich außerhalb der Gebärmutterhöhle einnistet. Selten tritt diese in den Eierstöcken oder der Bauchhöhle auf. In aller Regel liegt eine Eileiterschwangerschaft vor. Dank der guten diagnostischen Möglichkeiten wird die Extrauteringravidität mittlerweile so frühzeitig erkannt, dass die Mortalität in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist.
Zerreißt der Eileiter (Tubenruptur), kann es entweder zu einem Abgang der Schwangerschaft kommen, oder der Embryo nistet sich im Bauchfell ein. Dann spricht man von einer Bauchhöhlenschwangerschaft. Das Vollbild einer Tubenruptur zeigt sich in einem akuten Abdomen mit den klassischen Zeichen wie starke Schmerzen, Abwehrspannung, Fieber und Kreislaufsymptomen bis hin zum Schock.
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(Text: Dr. Philipp Prause, Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin und Chirotherapie, Dozent; Symbolfoto: Markus Brändli; 25.04.2018) [4737]
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