Fachgesellschaften fordern umgehende Notfallreform

(Bild: FooTToo/Shutterstock)Berlin (DIVI) – Vertreter von zwölf medizinischen Fachgesellschaften wenden sich an die neuen politischen Entscheidungsträger im Bund und fordern: Umgehend müsse das Gesetz zur Reform der Notfallversorgung (NotfallG) wie geplant verabschiedet werden. Darüber hinaus werde die Erstellung eines Gesundheitssicherstellungsgesetzes (GeSiG) erwartet.

Ein Zehn-Punkte-Plan zur Verbesserung der Notfall- und Katastrophenversorgung im deutschen Gesundheitswesen wurde als Maßnahmenplan und Forderung an die neuen Verantwortlichen in der Gesundheitspolitik verschickt. Gefordert wird die Übernahme der Verantwortlichkeiten, eine intensivere Vorbereitung auf Großschadensereignisse, regelmäßige Schulungen und Übungen von Notfallkonzepten sowie vor allem länder- und organisationsübergreifende Strukturen für den Ernstfall.

Anzeige

„Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, die von allen in der Notfall- und Katastrophenmedizin involvierten Fachgesellschaften unterschrieben wurden, ist entscheidend, um auf zukünftige Herausforderungen ausreichend vorbereitet zu sein“, unterstreicht Professor Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg, die Dringlichkeit. „Wir brauchen jetzt vor allem eine Reform der Notfallversorgung, um auf dem Land wie in der Stadt auch weiterhin tagtäglich Menschen in Not helfen zu können“, erläutert DIVI-Präsident Professor Florian Hoffmann.

Die zunehmende Zahl von terroristischen Zuständen und Amoklagen in Deutschland sowie Naturkatastrophen verdeutliche die dringende Notwendigkeit einer verbesserten Notfall- und Katastrophenversorgung, heißt es im Positionspapier. Zudem habe Deutschland als NATO-Mitglied im Bündnisfall die medizinische Versorgung einer Vielzahl von Patienten sicherzustellen. Daher steht der Aufbau einer zivil-militärischen Zusammenarbeit im Fokus der Forderungen der Fachgesellschaften.

„Die neue Regierung ist noch nicht im Amt. Es gibt viel zu tun und wir sind bei Weitem nicht die Einzigen, die jetzt mit Forderungen kommen“, räumt DIVI-Präsident Hoffmann ein. „Aber ich spreche hier für alle Mitarbeitenden aus dem präklinischen und klinischen Sektor der Notfallmedizin: Diesen Zehn-Punkte-Plan gilt es, jetzt und sofort umzusetzen! Denn wir alle haben in der Corona-Pandemie bereits gesehen, dass ohne Gesundheit nichts mehr geht. Ein gut funktionierendes Gesundheitssystem im Notfall ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert