Forschungsprojekt „RescueFly“ erfolgreich getestet

(Bild: Michael Helbig/vor-ort-foto.de )Elsterheide (BSS) – Im Rahmen des Forschungsprojekts RescueFly wurde das System kürzlich erstmals der Öffentlichkeit vorgeführt. Mit dem System sollen Rettungskräfte mithilfe von Drohnen bei Notfällen im Wasser unterstützt werden.

Bei einem Testflug am Partwitzer See (Lausitz) wurde ein Einsatz simuliert. In der rund halbstündigen Vorführung wurde die gesamte Rettungskette simuliert – vom Absetzen des Notrufs über den Drohneneinsatz bis hin zum Abschluss der Rettungsmission.

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Herz des Systems ist eine Drohne, die automatisiert aus einem Drohnen-Hangar startet. Dieser von der TU Chemnitz entwickelte Hangar befindet sich im Einsatzgebiet der Drohne am Partwitzer See. Die bis zu 85 km/h schnelle Drohne startet und landet automatisiert und fliegt auf einem festgelegten Pfad ins Einsatzgebiet.

Das schnelle Öffnen des Hangars (fünf Sekunden), die Drohne, die sich bereits im Stand-by-Modus befindet, und der schnellste Weg zum Einsatzgebiet spielen bei einem solchen Einsatz eine entscheidende Rolle. Das Zielgebiet wird durch die zuständige Leitstelle auf Basis eines eingegangenen Notrufes festgelegt.

Parallel zur herkömmlichen Alarmierung der Wasserrettung, wird von der Leitstelle die Drohne ins Einsatzgebiet geschickt. Die an der Drohne verbauten Sensorien sorgen nicht nur für einen störungsfreien Flug. Die vom Kamerasystem gefertigten Aufnahmen werden von einem speziell an der BTU Cottbus-Senftenberg (BTU) trainierten KI-Algorithmus analysiert. Die in Not befindliche Person wird über ein neuronales Netz identifiziert.

Entscheidend sind hierbei auch die festgelegten Suchmuster. Sie tragen dazu bei, die Person nicht nur möglichst schnell, sondern auch in einem für die Drohne energiesparenden Flug zu finden.

Sobald die gesuchte Person identifiziert ist, nähert sich die Drohne und kann zwei Schwimmkörper abwerfen. Diese blasen sich bei Kontakt mit dem Wasser automatisch auf und dienen als Schwimmhilfe. Im Anschluss schwebt die Drohne über der Person, um die Rettungskräfte zur Einsatzstelle zu führen. Sobald die Helfer vor Ort sind, kehrt die Drohne zum Hangar zurück.

Im Rahmen des Projektes wurden auch Notrufsäulen und -telefone durch die Björn-Steiger-Stiftung an den Seen aufgestellt sowie in Welzow und Laubusch von der Firma DRONIQ Antennenanlagen installiert. Diese Antennen ermöglichen die (digitale) Sichtbarmachung der Drohne in der Leitstelle.

Der gesamte Flug der Drohne wurde von einem Fernpiloten überwacht, um im Bedarfsfall eingreifen zu können.

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