Gemeindenotfallsanitäter nehmen Dienst im Burgenlandkreis auf
(Bild: Malteser)Weißenfels/Draschwitz (MHD) – Rettungsdienste, Notaufnahmen und medizinische Fachabteilungen entlasten: Mit diesem Ziel hat das Pilotprojekt „Gemeindenotfallsanitäter“ im Burgenlandkreis (ST) begonnen.
Eine Notfallsanitäterin und sieben Notfallsanitäter sind seit dem 1. Juli 2023 als Gemeindenotfallsanitäter im Burgenlandkreis im Einsatz. Am Tag zuvor erhielten die Einsatzkräfte ihre Berufungszertifikate.
Häufig riefen Menschen in der Leitstelle an, die sich nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befänden, betonte Landrat Götz Ulrich. Diese würden zwar medizinische Hilfe benötigen. Allerdings bedürfe es oft nicht eines Rettungswagens.
Die Gemeindenotfallsanitäter sollen solche Patienten versorgen. Damit sollen Rettungswagen für tatsächliche Notfälle freigehalten werden. „Wichtig ist, dass die Patienten eine gute und schnelle Versorgung bekommen, aber ambulant zu Hause bleiben können“, betont der für das Rettungswesen im Innenministerium von Sachsen-Anhalt zuständige Ministerialrat, Lutz-Georg Berkling.
Ihren Dienst versehen die Gemeindenotfallsanitäter jeweils in 24-Stunden-Schichten. Stationiert sind sie in einer neu eröffneten Wache in Draschwitz (Gemeinde Elsteraue). Gestellt werden die Gemeindenotfallsanitäter von den Maltesern, dem DRK sowie dem Burgenlandkreis. Qualifiziert wurden sie im Malteser Bildungszentrum „Crux Alba“ in Magdeburg.
Neben der schnellen Patientenversorgung sowie der Entlastung von Rettungsdiensten, Notaufnahmen und medizinischen Fachabteilungen erhoffen sich die Projektpartner eine Verbesserung bei den gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen. Diese können vor allem im ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt nicht immer eingehalten werden.
Ob das Pilotprojekt sein Ziel erreicht, werden die kommenden beiden Jahre zeigen. In dieser Zeit werden sowohl das Innenministerium als auch der Malteser Hilfsdienst das Projekt evaluieren. Für die Malteser steht dabei nicht nur die Einsatzhäufigkeit und die Wirkung auf den Rettungsdienst im Mittelpunkt. Jeder Einsatz wird genau protokolliert, mit Daten zu Erkrankungen, zu umgesetzten Maßnahmen, Transportbedarf und Empfehlungen an Patienten. Aber auch der Blick nach innen ist dabei wichtig: Wie zufrieden sind die Gemeindenotfallsanitäter mit der Ausbildung, ihrem Handlungsspielraum, welche Verbesserung wären ratsam?
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