Gendermedizinische Aspekte in der Notfallmedizin
(Bild: Markus Brändli)München (pm) – Der Gesundheitsausschusses des Stadtrats München hat das Referat für Gesundheit und Umwelt beauftragt, ein Konzept für ein Schulungsprogramm über gendermedizinische Aspekte in der Notfallmedizin zu entwickeln und umzusetzen.
Das Geschlecht hat großen Einfluss auf die Gesundheit und auf die Symptome, an denen Krankheiten oder medizinische Notfälle erkannt werden können. So verläuft beispielsweise ein Herzinfarkt bei Frauen meist anders als bei Männern, er wird daher seltener erkannt. Mit der Folge, dass der Herzinfarkt bei Frauen mit einer höheren Sterblichkeit verbunden ist als bei Männern.
Auch beim Schlaganfall zeigen sich geschlechterspezifische Unterschiede: So haben Diabetikerinnen statistisch gesehen ein dreifach höheres Risiko als Männer, an einem Schlaganfall zu versterben.
Um diese Risiken zu minimieren, sollen Erstversorgerinnen und Erstversorger in der Notfallmedizin in geschlechterspezifischer Symptom-Interpretation, Anamnese, Diagnostik und Therapie im Rahmen eines Pilotprojekts geschult werden. Darüber hinaus soll die Schulung auch interkulturelle Kompetenz vermitteln: Symptomwahrnehmung und -schilderung können in den verschiedenen Kulturen höchst unterschiedlich sein.
„In der Notfallmedizin entscheiden oft wenige Sekunden über den weiteren Krankheitsverlauf oder sogar über Leben und Tod,“ betont Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs. „Mit den Schulungen verknüpfe ich die Hoffnung, dass bei Notfallereignissen wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, schneller die richtige Diagnose gestellt und damit die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden können.“
Das Pilotprojekt wird an einen externen Auftragnehmer vergeben, läuft über drei Jahre und wird evaluiert.
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