Herz-Lungen-Maschine auf 12.000 Meter Flughöhe

Zürich/Kreuzlingen (pm) – In der vergangenen Wochen kam die Mobile Herz-Lungen-Maschine „Life Box“ erstmals in einem Jet der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega auf 12.000 Meter Flughöhe zum Einsatz.

Herkömmliche Herz-Lungen-Maschinen, wie sie in Kliniken bei Herzoperationen verwendet werden, sind zu groß und mit einem Gewicht von rund 250 Kilo zu schwer, um sie in Flugzeugen während des Transportes von Patienten mit schwerst eingeschränkter Herz-Lungenfunktion einzusetzen. Dem Innovationsgeist der Kardiotechniker des Herz-Zentrums Bodensee sowie der Sorin Group, dem führenden Hersteller von Herz-Lungen-Maschinen ist es jetzt zu verdanken, dass dieses Problem der Vergangenheit angehört. Zum ersten Mal ist die mobile Herz-Lungen-Maschine „Life-Box“ auf 12.000 Meter Flughöhe erfolgreich zum Einsatz gekommen und hat die Feuertaufe bestanden.

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Dramatische Rettungsaktion für deutsche Touristin

Als am Montagabend vergangener Woche um 20 Uhr der Ambulanzjet der Rega mit einem Arzt, einer Intensivpflegefachperson und einem dreiköpfigen „Cardiac-Life-Support-Team“ des Herz-Zentrums Bodensee sowie der mobilen „Life-Box“ von Zürich aus zu einem Rettungsflug von Kroatien nach Deutschland startet, beginnt ein Wettlauf mit dem Tod: Eine 35jährige deutsche Touristin erkrankt in der kroatischen Stadt Knin an schwerem Lungenversagen. Nur der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine kann das Leben der jungen Deutschen noch retten. Doch das örtliche Krankenhaus verfügt nicht über die nötigen medizinischen Geräte. Eine Verlegung in das rund 100 Kilometer entfernte Zagreb ist aufgrund des kritischen Zustandes der jungen Frau nicht möglich.

Versorgung vor Ort

Kurz vor Mitternacht trifft die fünfköpfige Medical-Crew des Ambulanzjets in dem kleinen kroatischen Spital ein. Ausgerüstet mit der mobilen „Life-Box“ inklusive dem nötigen Zusatzequipment wie Ultraschallgerät zur Lagekontrolle der eingelegten Katheder sowie Laborgeräte für Blutanalysen, schließen die Mediziner die junge Frau zur Stabilisierung sofort an die mobile Herz-Lungen-Maschine an. Diese extrakorpale Übernahme der Lungenfunktion kann Dank der mobilen „Life-Box“ auch während des Rücktransportes, der bereits nach einer Stunde eingeleitet wird, sichergestellt werden.

Rückflug ohne Probleme

Auch wenn die fünfköpfige Medical Crew während des Fluges alle Hände voll zu tun haben, verläuft der rund zweieinhalbstündige Flug nach Deutschland ohne Probleme.

Am Dienstagmorgen um 8 Uhr landet die Challenger der Rega auf dem Flughafen Köln-Bonn, wo neben einem Intensivmobil der Kölner Berufsfeuerwehr auch Blutkonserven für die Patientin bereitgehalten werden, die noch an Bord des Rega-Jets transfundiert werden. Zur weiteren Versorgung transportiert man die junge Patientin in die Universitätsklinik. Nach der Übergabe durch die flugbegleitenden Ärzte hat sich der Zustand der Patientin am Dienstagabend weiter stabilisiert.

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