Interprofessionelles Notfalltraining hat sich bewährt

(Bild: Malteser Neckar-Alb)Reutlingen (MHD) – Für Rettungsmaßnahmen, die im Einsatz sehr selten angewandt werden, wurde im Landkreis Reutlingen das Konzept für ein „Interprofessionelles Skills- und Notfalltraining“ (IPS) entwickelt. Die Malteser Neckar-Alb arbeiten dabei mit der Akademie der Kreiskliniken Reutlingen, dem DRK, dem Klinikum Reutlingen und AIRmedics zusammen. Ziel ist es, dass Ärzte, Pflegekräfte und Notfallsanitäter Extremsituationen gemeinsam trainieren können.

Ins Leben gerufen wurde die Fortbildungsreihe von Torsten Moeser. Er ist Leiter der internen Aus- und Weiterbildung bei den Maltesern Neckar-Alb, Erwachsenenpädagoge und Notfallsanitäter. Gemeinsam mit Rolf Dubb von der Akademie der Kreiskliniken Reutlingen konzipierte er das IPS. Mit Unterstützung der Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin, dem DRK Reutlingen und der Firma AIRmedics gelang es, ein anspruchsvolles Programm an der Akademie der Kreiskliniken Reutlingen zu etablieren.

Seit Oktober 2023 treffen sich mehrfach im Jahr klinische und präklinische Experten, um besondere Maßnahmen zu trainieren, sich fortzubilden und miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Wir wollen die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis verbessern“, so Chefarzt Kühner aus Reutlingen. „Oftmals bleibt bei der Übergabe von Notfallpatienten wenig Zeit zum Austausch. Hier bieten wir dafür eine perfekte Plattform an“, ergänzt Moeser.

Das jeweilige Ausbildungsprogramm wird interdisziplinär in der Kursleitung besprochen und vereinbart.

Der jüngste Fortbildungsabend bestand aus zwei Workshops und zwei Vorträgen, wobei alle Teilnehmenden alle Stationen durchliefen. Simon Althaus, Anästhesist und einer der Geschäftsführer bei AIRmedics, beispielsweise sprach in seinem Vortrag über das Gerinnungsmanagement in der Akutversorgung und erklärte, dass auch einfache Mittel eine große Wirkung entfalten können – wie etwa der Wärmeerhalt des Patienten,

An den praktischen Stationen konnten die Teilnehmenden unter fachkundiger Anleitung zum Beispiel die Atemwegssicherung mittels Koniotomie üben. Als Modelle standen Kehlköpfe von Schweinen zur Verfügung.