Katastrophenschutz: Cell Broadcast ab Ende 2022
(Bild: F. Muhammad/pixabay.com)Bad Neuenahr (BBK) – Der Deutsche Bundestag hat am Dienstag (07.09.2021) die Einführung von „Cell Broadcast“ beschlossen. Damit steht voraussichtlich ab Ende 2022 neben analogen Sirenen, Rundfunkhinweisen und Warnapps wie NINA ein weiterer Weg zur Warnung der Bevölkerung im Falle einer Katastrophe zur Verfügung.
Durch die Nutzung von Cell Broadcast können Warnmeldungen direkt an alle Menschen mit Mobilfunkgerät versendet werden, die sich in einer bestimmten Funkzelle eines Mobilfunknetzes aufhalten. Dadurch soll eine schnelle Warnung ermöglicht werden.
Um die Warnung zu empfangen, ist nicht zwingend ein Smartphone erforderlich. Warnmeldungen über den Cell Broadcast-Warnkanal können auch von älteren Mobilfunkendgeräten ohne Datenempfangsmöglichkeit empfangen werden.
Die Nutzung von Cell Broadcast wird voraussichtlich Ende 2022 möglich sein. Das am Dienstag verabschiedete Gesetz verpflichtet die Betreiber, Cell Broadcast technisch umzusetzen und in ihren Netzen dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Die technischen Vorgaben zur Umsetzung werden derzeit im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) vorbereitet. Cell Broadcast soll an das vom BBK den Ländern bundesweit zur Verfügung gestellte Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen werden.
Seit November 2020 stehe das Thema im BBK auf der Tagesordnung, teilte die Behörde mit. Bereits im April 2021 habe man eine Eignungsprüfung an der Universität der Bundeswehr München in Auftrag gegeben, um die Frage zu klären, inwiefern sich Cell Broadcast als weiterer Warnkanal des BBK im bereits bestehenden Warnmittelmix zur Warnung der Bevölkerung eigne.
„Die mit dem Modularen Warnsystem MoWaS bereits bestehende Warninfrastruktur ist für die Verbreitung von Meldungen durch Cell Broadcast sehr gut geeignet. MoWaS und Cell Broadcast miteinander zu verbinden, bietet eine ideale Möglichkeit, um Warnungen schnell und gezielt zu verbreiten. Cell Broadcast ergänzt den Sirenenalarm sowie die Warnmeldungen über Rundfunk und Warnapps und trägt damit deutlich zu einer flächendeckenden Warnung der Bevölkerung bei“, sagt BBK-Präsident Armin Schuster.
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