Leipzig plant „Telemedizinische Einsatzunterstützung“

(Bild: skyfish/Shutterstock)Leipzig (L) – Um die Notfallversorgung für 630.000 Menschen zu verbessern, plant die Stadt Leipzig (SN) ab nächstem Jahr eine „Telemedizinische Einsatzunterstützung“. Für das Pilotprojekt sind 7,45 Millionen Euro eingeplant.

Auch in Leipzig steigt der Anteil sogenannter „niedrigprioritärer Einsätze“ stark an und bindet Rettungsteams. Hier setzt die „Telemedizinische Einsatzunterstützung“ an. Mit dem Telenotarzt, dem Einsatzsichter und dem Koordinator vorbeugender Rettungsdienst sollen drei neue Versorgungskomponenten eingeführt werden, die im Zusammenspiel den Rettungsdienst und die bedarfsgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellen. Den Rettungs- und Notfallsanitätern soll künftig ein Telenotarzt in der Integrierten Regionalleitstelle Leipzig zur Verfügung stehen.

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„Die Novellierung des sächsischen Rettungsdienstgesetzes ermöglicht den Rettungsdienstträgern, im Rahmen der Experimentierklausel seit Beginn des Jahres 2024 neue notfallmedizinische Versorgungsformen zu erproben“, erläutert Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal. „Wir starten deshalb jetzt ein sachsen- und bundesweit einmaliges Projekt zur telemedizinischen Einsatzunterstützung.“

Axel Schuh, Leiter der Branddirektion: „In den letzten Jahren haben wir die Zahl der einsatzfähigen Rettungswagen stetig erhöht. Leider sorgte dies nur kurzfristig für eine verbesserte Hilfsfrist, also ein zeitgerechtes Erreichen der Patienten. Für eine nachhaltige, bedarfsgerechte und wirtschaftliche notfallmedizinische Versorgung müssen wir neue Formen etablieren.“

Die sächsischen Krankenkassen finanzieren den Rettungsdienst und refinanzieren auch die „Telemedizinische Einsatzunterstützung“. „Wir möchten mit der Stadt Leipzig, als Träger des Rettungsdienstes, neue Wege in der Versorgung von Notfällen gehen. Die Stadt und die gesetzlichen Krankenkassen haben das gemeinsame Ziel, die Versorgungssicherheit und die Behandlungsqualität für die Menschen zu gewährleisten und zu verbessern“, erklärt Mike Stolle, Fachbereichsleiter Rettungsdienst/Fahrkosten bei der AOK PLUS.

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