Leitstelle im Rems-Murr-Kreis funkt digital

Ortstermin in der Leitstelle. (v.r.n.l.): Landrat Fuchs, DRK-Präsident Dr. Lorens Menz, Landesbranddirektor Schröder, DRK-Leitstellenleiter Baller, Ministerialdirektor Dr. Zinell (sitzend) (Bilder: DRK KV Rems-Murr/Leidner; DRK/Bangerter)

Waiblingen (DRK) – In Baden-Württemberg funkt nun die erste nichtpolizeiliche Leitstelle
digital. Reale Einsätze werden von den am Pilotprojekt beteiligten Einsatzfahrzeugen komplett im Digitalfunk abgewickelt.

Neben dem Sprechfunk sind auch Datendienste wie beispielsweise Kurztextübermittlung (SDS) oder Positionsdatenübermittlung (GPS) realisiert.

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An dem Testbetrieb beteiligen sich sowohl der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes wie auch die Feuerwehren im Landkreis Rems-Murr.

Nachdem der Digitalfunk in den Regierungsbezirken Stuttgart und Tübingen von der Polizei im Rahmen des erweiterten Probebetriebs bereits getestet wird, ist nun mit der Integrierten Leitstelle in Waiblingen die erste nichtpolizeiliche Leitstelle in Baden-Württemberg im Testbetrieb. In den kommenden Monaten wird der neue Digitalfunk im Zusammenspiel von Leitstellentechnik und den Einsatzkräften im Leitstellenbereich Rems-Murr eingehend getestet. Dabei wird vor allem die komplette Einsatzkommunikation mit der Leitstelle digital abgewickelt. „Nach der Grundsatzentscheidung für den BOS-Digitalfunk ist dies der nächste große Schritt zum digitalen Funk von Feuerwehr und Rettungsdiensten“, so Dr. Herbert O. Zinell, Ministerialdirektor im Innenministerium.

Für den Rettungsdienst wie auch für die Feuerwehren sind die Leitstellen ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation und daher bei der Einführung des Digitalfunks von zentraler Bedeutung. „Ohne die Leitstellen geht gar nichts in der Notfallrettung oder in der Brandbekämpfung“, so Dr. Lorenz Menz, Präsident des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg.

Die Feuerwehren im Landkreis nutzen die digitale Anbindung an die Leitstelle überwiegend zur Praxiserprobung der neuen Infrastruktur. „Es kommt darauf an, dass das Gesamtsystem funktioniert“, so Landesbranddirektor Hermann Schröder. Deshalb sei der nun gestartete Testbetrieb in Waiblingen so wertvoll.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Heute auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 1. Mai 1973, stellte die Rettungsdienst-Stiftung Björn Steiger e. V. (vulgo: Björn Steiger Stiftung) ihr Konzept zur Modernisierung des Rettungswesens vor.

    Vgl. http://www.steiger-stiftung.de/index.php?id=118&date=1970 (Stichtag: 01.05.1973)

    Die Stiftung startete mit dem eigenfinanzierten “Rettungsmodell Rems-Murr” ein Projekt, das auch 40 Jahre später noch aktuell ist (I(R)LS vs. RLS, einheitliche Notrufnummer etc). Im Rahmen dieser an wissenschaftlichen Standards orientierten Strukturanalyse wurde zudem erstmals eine vollständige Personal- und Materialberechnung für einen wirtschaftlich finanzierbaren Rettungsdienst erhoben. Am 25. März 1974 übernahm der Kreistag des erst kurz zuvor neu geschaffenen Rems-Murr-Kreises die Modellberechnung, die später zum Muster für die bundesweite Notfallhilfe wurde. So forderte schon 1973 die Björn Steiger Stiftung bereichsübergreifende Zentral-Leitstellen – etwas, was in Baden-Württemberg, aber auch in weiten Teilen von Deutschland bislang jedoch kaum umgesetzt wurde.

    Übrigens: Die Leitstelle Rems-Murr war die erste im Ländle, die Rettungsdienst und Feuerwehr unter einem Dach vereinte. 🙂 Aber auch sie ist (bislang) nur für den gleichnamigen Landkreis zuständig… ;-(

    Frühlingshafte, aber leider (noch?) keine sonnigen Grüße aus dem Südwesten

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  2. @Jörn

    Sehr interessante geschichtliche Hintergründe zum Rettungswesen in Deutschland!
    Aber wie sieht es denn dort aktuell in diesem RD Bereich aus? Ist man da immer noch so vorbildhaft oder hat man sich nicht auch etwas zu sehr auf seinen Lorbeeren vergangener Zeiten ausgeruht? Das ist ja immerhin 40 Jahre her.
    Im Gegensatz zum RD Bereich Ludwigsburg wo fast monatlich Meldungen in der Presse zu Hilfsfristen und Vorhaltezeiten etwas in der Presse zu lesen ist schweigt man sich in diesem und den meisten anderen RD Bereichen vehement zu diesem Thema aus. Ich kann mir nicht vorstellen dass ein solches Projekt wie die Schließung und Zusammenführung von Kliniken keine Auswirkung auf die Vorhaltung von Krankentransport und Notfallrettung hat!
    Aber da kann man aktuell nichts dazu online finden. Oder haben Sie vor Ort schon was dazu gelesen?
    Dies trifft aber auch auf viele andere RD Bereiche zu wo eigentlich nach Auswertung der Hilfsfriststatistik durch das Innenministerium schon längst, zumindest eine Aufstockung der RTW Vorhaltezeiten, hätte stattfinden müssen. Aber da will man sicher keine schlafenden Hunde wecken 😉
    Man könnte ja seine Monopolstellung verlieren 😉 😉
    Und zudem wuchert man sicherlich mit der Unkenntnis der Bevölkerung!
    Viele Grüße aus der Region in die Region!

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  3. @Achim 02.05.2013 – 10:56 Uhr:

    Na, im Rems-Murr-Kreis ist Johannes Fuchs Landrat, 1. Vorsitzender des DRK-KV Rems-Murr e. V. und Aufsichtsratsvorsitzender der Rems-Murr-Kliniken GmbH. Noch Fragen? 😉

    Sonnige Grüße – diesmal aus der Hansestadt Hamburg, wo vom 1.-5, Mai 2013 der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag stattfindet

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