LK Leipzig führt den Sonderkrankenkraftwagen ein
(Bild: skyfish/Shutterstock)Leipzig (LSN) – Die Landesdirektion Sachsen hat die Erprobung von drei Sonderkrankenkraftwagen im Landkreis Leipzig mit Beginn des Jahres 2025 genehmigt.
Seit Anfang Februar 2025 kann der Landkreis Leipzig somit mit der Erprobung von drei Sonderkrankenkraftwagen beginnen, die unter anderem die Hilfsfristen in der Notfallrettung verbessern sollen.
„Die Erwartungen der Bevölkerung an die medizinische Versorgung verändern sich“, so Béla Bélafi, Präsident der Landesdirektion Sachsen. „Immer häufiger werden medizinische Versorgungsfälle fälschlicherweise als Notfälle eingestuft. Die Folge ist, dass Rettungswagen, obwohl dies nicht nötig ist, zunehmend auch für nicht lebensbedrohliche Fälle eingesetzt werden müssen. Dadurch können die festgelegten Hilfsfristen oft nicht eingehalten werden. Das Projekt des Landkreises Leipzig ist ein erster wichtiger Schritt, um dieser Entwicklung mit gezielten und innovativen Maßnahmen zu begegnen.“ Mittlerweile erfüllen im Landkreis Leipzig pro Jahr weniger als 40 Prozent aller Notfalleinsätze die gesetzlichen Anforderungen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollen in den drei Mittelzentren Wurzen, Grimma und Borna künftig drei Sonderkrankenkraftwagen eingesetzt werden. Das Modellprojekt erprobt, wie medizinische Versorgung außerhalb der gesetzlichen Notfallrettung sichergestellt werden kann.
Die Ausstattung des Sonderkrankenkraftwagens orientiert sich an der Ausstattung eines RTWs, wird aber nur mit zwei Rettungssanitätern besetzt, die mindestens drei Jahre Berufserfahrung besitzen. Die Fahrzeuge seien daher auch nicht für die Notfallrettung gedacht, teilte die Landesdirektion Sachsen mit. Sie seien vielmehr minderschwere Einsätze vorgesehen, für die nicht zwingend ein Notfallsanitäter benötigt werde. Die Entscheidung, ob ein RTW oder ein Sonderkrankenkraftwagen alarmiert wird, trifft die Integrierte Regionalleitstelle.
Als Sonderkrankenkraftwagen werden drei im Landkreis bereits verfügbare Rettungswagen genutzt. Da die Auslastung der vorgehaltenen Krankentransportwagen im Landkreis Leipzig in den Jahren 2021 bis 2023 durchschnittlich nur 59 Prozent betrug, können die hieraus resultierenden freien Personalkapazitäten im Rahmen des Projektes genutzt werden.
Nach einer kurzen Vorlaufphase startet im Landkreis das bis zum 31. Dezember 2026 ausgelegte Projekt. Begleitet wird das Vorhaben von einer Arbeitsgruppe, die aus Vertretern des Landkreises Leipzig als Rettungsdienstträger, der Integrierten Regionalleitstelle Leipzig, der Kostenträger, der betroffenen Leistungserbringer und der Landesdirektion Sachsen besteht.
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