Malteser warnen vor „lokaler Unterversorgung“
(Bild: Wolf Lux/Malteser)Köln (MHD) – Mit einem eindringlichen Appell an Kommunen und Bundesländer warnen die Malteser vor einer zunehmend schlechteren Notfall-Versorgung der Bevölkerung.
„Das bisherige System der Notfall-Versorgung ist in weiten Teilen überholt. Die Menschen, die zwar schnell, aber einfache medizinische oder pflegerische Hilfe benötigen, müssen andere Angebote bekommen. Der losbrausende Rettungswagen als immer die gleiche Antwort auf einen eingehenden Anruf unter der 112 ist eine teure und oft falsche Antwort“, beklagt der nationale Leiter Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes, Michael Schäfers. „Ohne gravierende Veränderungen im Rettungsdienst droht eine lokale Unterversorgung“, sagt er.
Viel zu langsam würde neuen Lösungsansätzen Raum gegeben oder behinderten einzelne Akteure eine Fortentwicklung. Auf einem Symposium zum Rettungsdienst in Bad Lauterberg erörterten kürzlich Experten und Leiter von Rettungswachen der Malteser aus allen Bundesländern notwendige Veränderungen.
„Wir müssen die Bedürfnisse der Menschen zur Grundlage nehmen, welche Art der Hilfe wir ihnen anbieten“, fordert Schäfers. Als Beispiel nennt er das Projekt „Gemeindenotfallsanitäter“.
Auch für Menschen, die psychosozialer Hilfe bedürfen, erwarten die Malteser mehr Kreativität in der Hilfestellung. Andere Berufsgruppen könnten hier helfen, die Versorgung zu verbessern und medizinisches Fachpersonal nicht zu blockieren.
Praktische Vorschläge zur besseren präklinischen Gesundheitsversorgung will die Hilfsorganisation jetzt mit einem Expertenrat ausarbeiten. „Wir möchten in einem halben Jahr praktikable Lösungen auf den Tisch legen, um unseren Beitrag zur Rettung des Rettungswesens zu leisten“, formuliert Schäfers die eigenen Ziele.
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