Mannheimer Luftretter starten REBOA-Studie
(Bild: DRF Luftrettung)Mannheim (DRF) – Seit Anfang November 2024 testet die Besatzung des am Flughafen Mannheim stationierten DRF-Rettungshubschraubers das sogenannte REBOA-Verfahren (Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta). Es wird eingesetzt, um schwere innere Blutungen zu stoppen oder bei Wiederbelebungen die Durchblutung von Herz und Gehirn zu verbessern. Mannheim ist damit nach Halle die zweite Station in Deutschland, die diese Methode in der Luftrettung erprobt.
Die Studie wird von der DRF-Stiftung Luftrettung geförderten und ist bis 2026 angelegte.
Bei dem Verfahren wird ein Ballonkatheter in die Aorta eingeführt und aufgeblasen, um den Blutfluss unterhalb der Blockade zu stoppen. Diese vorübergehende Sperre sichert die Blutzirkulation in lebenswichtigen Organen wie Herz und Gehirn, während der Blutverlust in den unteren Körperregionen kontrolliert wird. Alle medizinischen Besatzungsmitglieder der Station wurden im Vorfeld umfangreich im REBOA-Verfahren geschult.
„Wir freuen uns, dass wir jetzt als zweite Luftrettungsstation in Deutschland das REBOA-Verfahren einsetzen dürfen. Bei Einsätzen, bei denen der Patient hohe Blutverluste erleidet oder einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hat, können wir mit genau diesem hochspezialisierten Verfahren bereits am Einsatzort den Unterschied machen und dazu beitragen, Leben zu retten“, erläutert Dr. Marcus Rudolph, Leiter Forschung & Medizinisches Qualitätsmanagement der DRF Luftrettung.
Die gesamte medizinische Besatzung von „Christoph 53“ wurde – über die gesetzlichen Anforderungen hinaus – in der Anwendung erweiterter invasiver Notfalltechniken wie beispielsweise Notfallthorakotomie ausgebildet. Außerdem verfügt das Team über eine umfangreiche Expertise bei Säuglings- und Kindernotfall und Kinderintensivtransport.
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