Mehr als 3 Mio. Rettungseinsätze ausgewertet

(Bild: FooTToo/Shutterstock)Stuttgart (SQR-BW) – Als einziges Bundesland hat Baden-Württemberg seit zwölf Jahren eine transparente Auswertung von Einsätzen der Notfallrettung institutionalisiert. Über zwei Millionen Datensätze aus 34 Leitstellen, mehr als eine Million Datensätze der Rettungswagen sowie über 300.000 Datensätze von bodengebundenen und luftgestützten Notarzteinsätzen wurden für 2023 ausgewertet. Untersucht wurden zum Beispiel Aspekte wie die Ausrückzeiten von Rettungsfahrzeugen und die notärztliche Schmerzbehandlung.

Für den Rettungsdienst in Baden-Württemberg führt dies die SQR-BW durch, die beim Medizinischen Dienst Baden-Württemberg angesiedelt ist. Mit der flächendeckenden Qualitätssicherung soll die Qualität im Rettungsdienst im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gesichert werden, indem Transparenz hergestellt, Verbesserungspotenziale erkannt und die Ableitung entsprechender Maßnahmen zur Optimierung unterstützt werden.

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„Dass eine externe Qualitätssicherung wie diese zu einer spürbaren Verbesserung der Qualität führen kann, belegen zahlreiche positive Ergebnisentwicklungen der vergangenen Jahre. Auch organisatorische und strukturelle Probleme können auf diese Weise sichtbar gemacht werden“, sagt Dr. Joachim Koster, Leiter der SQR-BW.

Gerade wurden die Ergebnisse des Datenjahres 2023 im jährlichen Qualitätsbericht veröffentlicht. Positiv aufgefallen ist die Entwicklung der notärztlichen Schmerzbehandlung: In 93 Prozent der Einsätze, bei denen Patientinnen und Patienten unter starken Schmerzen litten, konnte 2023 eine Schmerzreduktion erreicht werden. Damit setzt sich die konstante Verbesserung der vergangenen fünf Jahre fort. 2019 lag der Wert der Schmerzreduktion bei Notarzteinsätzen noch bei 86 Prozent.

Bei Einsätzen ohne Notarztbeteiligung lag dieser Wert mit 46,5 Prozent zwar deutlich niedriger, was aber vor allem daran lag, dass die Behandlungsmöglichkeiten für die Besatzung im Rettungswagen in der Vergangenheit erheblich eingeschränkt waren. Mit zehn Prozent mehr als im Vorjahr ist jedoch bereits eine deutlich positive Tendenz erkennbar.

Eine positive Entwicklung wird auch bei der Dauer der Gesprächsannahme- und Erstbearbeitungszeit in den Leitstellen deutlich. Hier sind die Werte im Vergleich zum Vorjahr gesunken, wovon abgeleitet werden kann, dass Hilfeersuchen schneller bearbeitet wurden. Auch die Ausrück- und Fahrzeiten bei den Rettungswachen und Notarztstandorten konnten 2023 minimal verkürzt werden: Im Median war die Ausrückzeit notarztbesetzter Rettungsmittel um zwei Sekunden kürzer, die der Rettungswagen um eine Sekunde. Die Fahrzeit notarztbesetzter Rettungsmittel konnte im Median um fünf, die von Rettungswagen um acht Sekunden reduziert werden.

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