Mehr Tempo durch digitale Unterstützung

(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Göttingen (umg) – Das Verbundprojekt CONNECT_ED unter Leitung der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) entwickelt intelligenten Kollaborationsdienst zur KI-basierten Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme. Der Bund fördert das Projekt mit 2,7 Millionen Euro für drei Jahre.

Der Faktor „Zeit“ spielt in der Notfallmedizin eine wichtige Rolle. Daher sollte die Kommunikation in der Prozesskette von der Alarmierung über den Rettungsdienst bis zur zentralen Notaufnahme möglichst schnell verlaufen.

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„An der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme besteht derzeit in Deutschland ein erheblicher Optimierungsbedarf“, sagt Dr. Markus Roessler, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in Stadt und Landkreis Göttingen sowie Leiter Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie der UMG. Die Mehrzahl der Rettungsdienstbereiche nutze noch nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung.

Aufgrund fehlender digitaler Dokumentation, unterschiedlicher IT-Systeme und/oder mangelnder Kompatibilität steht ein bidirektionaler Informationsaustausch sowie eine Echtzeit-Datenübertragung von Vitalparametern praktisch nicht zur Verfügung. „Dies führt zu verlängerten Übergabezeiten und Wartezeiten bis zur Initiierung notwendiger Therapie“, so Dr. Roessler.

Hier setzt das Verbundprojekt CONNECT_ED an. Ziel des Projekts ist es, durch die Entwicklung und Erprobung eines intelligenten, technologisch gestützten Kommunikationsdienstes zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme eine nahtlose Notfallversorgung ohne jeden Informationsverlust zu etablieren.

Das Forschungsvorhaben startete im August 2022 und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

„Durch den Einsatz eines interaktiven Assistenzsystems, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert, wollen wir die notfallmedizinische Prozess- und Behandlungsqualität und damit das Therapieergebnis der Notfallpatienten optimieren“, sagt Prof. Dr. Sabine Blaschke, Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme der UMG. „In einem Notfall wird das Ergebnis der Behandlung maßgeblich beeinflusst durch Qualifikation und Handlungskompetenzen des beteiligten Personals sowie die Prozesszeiten der Notfallversorgung“, so Prof. Blaschke. Dies gelte insbesondere für akut lebensbedrohliche Notfälle.

Um die Prozessabläufe in diesen Situationen zu verbessern, wird das Projekt in enger Kooperation mit der Klinik für Kardiologie und Pneumologie sowie der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG durchgeführt. Darüber hinaus ist die Berufsfeuerwehr Göttingen im Rettungsdienst aktiv an dem Forschungsprojekt im präklinischen Teil beteiligt.

Der Assistenzdienst soll dabei interaktiv administrative, organisatorische und notfall-medizinische Prozesse unterstützen. Dafür wird der Dienst dem ärztlichen und nicht-ärztlichen Personal in Präklinik und Klinik webbasiert auf mobilen Endgeräten sowie tragbaren Computersystemen (Wearables) zur Verfügung gestellt.

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