Minister Klose: Thema Rettungsdienst „wichtiger denn je“

(Bild: DRK LV Hessen)Hohenroda (DRK) – Wie kann ein Rettungsdienst in der Zukunft aussehen? Diese Frage diskutierten Mitte November 2023 Fachreferenten aus Deutschland und dem Ausland gemeinsam mit 400 Teilnehmenden beim 20. DRK-Rettungsdienstsymposium in Hohenroda (Hessen).

Am 16. und 17. November trafen sie in Nordhessen zum internationalen Fachaustausch zusammen. Die Referenten kamen aus ganz Deutschland, Österreich, Dänemark und Kanada.

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„Die Diskussion über die Zukunft des Rettungsdiensts war selten so sehr auf der Tagesordnung wie im Moment. Im Zuge der Krankenhausreform diskutieren wir auch das mit, und wir haben in Hessen von Beginn an darauf geachtet, dass das zusammen diskutiert wird, denn die neuen Krankenhausstrukturen haben selbstverständlich auch Einfluss auf die Wege des Rettungsdiensts“, betonte Hessens Sozialminister Kai Klose. „Intelligente Patientensteuerung und Ressourcenoptimierung sind die beiden Punkte, die bei den aktuellen Reformen aus unserer Sicht ganz zentral sind. Unser gemeinsames Ziel muss sein, diese Punkte zu berücksichtigen, denn sie zeigen, wie eng die stationäre und ambulante Versorgung und der Rettungsdienst miteinander verknüpft sind.“

Zusammenfassend können aus den beiden Symposiums-Tagen folgende Forderungen an die politischen Entscheider in Bund und Land formuliert werden:
• Es braucht eine bedarfsgerechte Steuerung des Zugangs der Hilfesuchenden verbunden mit differenzierten Hilfsmaßnahmen
• Das bis dato reaktive Hilfesystem muss sich in ein System wandeln mit vielen Werkzeugen, zum Beispiel für psychisch/soziale Themen
• Flächendeckende Modernisierungen sind erforderlich, wie etwa die digitalisierte Ersteinschätzung für Rettungsdienst und Klinik.
• Die Leitstellen sollten künftig der „Best Point of Service“ sein, verbunden mit einer qualitätsgesicherten Dringlichkeitseinschätzung aller Anrufenden
• Künstliche Intelligenz (KI) kann die mentale Arbeitsbelastung in den Leitstellen senken, sodass nur noch Entscheidungen getroffen werden, die Menschen treffen müssen. KI kann bei Sprachbarrieren unterstützen und in beide Richtungen übersetzen
• Aus Dänemark wurde beispielsweise eine App vorgestellt, die Teil des nationalen elektronischen Vorsortierungsprogramm ist. Sie unterstützt etwa in Schlaganfall-Verdachtsfällen
• Potenziale in der Luftrettung können mehr ausgeschöpft werden. Zum Beispiel durch eine Tagesrandzeitenausweitung und eine bundeslandübergreifende Standortplanung
• Testeinsätze mit E-mobilen Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen sind vielversprechend. Wichtig sei der Ausbau der Infrastruktur zum Aufladen der Fahrzeuge – besonders an Kliniken
• Ressourcenentlastung der Notaufnahmen durch Telenotärzte funktioniert sehr gut. Erfreulich sind die hohe Patientenakzeptanz und Zufriedenheitsrate

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