Mittelfristige Notfallnachsorge für Familien verbessern
(Bild: Ev. KK An der Ruhr)Mülheim an der Ruhr (pm) – Die Mittelfristige Notfallnachsorge für Kinder und ihre Familien (MINI-Projekt) vermittelt in Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen (alle NRW) seit zwei Jahren Kontakte zu Beratung und Therapie, Trauergruppen und Traumaambulanzen an Familien, die mit einem Unglück konfrontiert waren. Nun hat das MINI-Projektteam einen gemeinnützigen Verein zur Förderung dieser Arbeit gegründet.
Das MINI-Pilotprojekt ist angebunden an die Notfallseelsorge in den drei Ruhrgebietsstädten. Die Gründungsversammlung des Vereins fand in der Hauptfeuerwache in Mülheim an der Ruhr statt.
„Von der Vereinsgründung erhoffen wir uns, künftig leichter Förderungen beantragen und Spenden sammeln zu können“, erläutert Professor Harald Karutz. Der Mülheimer Notfallpädagoge und ehrenamtliche Notfallseelsorger hatte das MINI-Projekt im westlichen Ruhrgebiet initiiert. Nun engagiert sich ein achtköpfiges Projektteam im neu gegründeten „MINI e.V.“
Im Jahr 2024 war das MINI-Team 47-mal im Anschluss an Unglückssituationen mit Familien im Einsatz. 62 Kinder und Jugendliche sowie ihre Bezugspersonen wurden begleitet. Das Durchschnittsalter der unterstützten Kinder betrug zehn Jahre. In den meisten Fällen ist die Unterstützung durch „MINI“ nach bis zu drei Monaten beendet.
Das „MINI“-Projekt schließt die Lücke zwischen dem Beistand durch die Notfallseelsorge in der Akutsituation nach einem Unglück und der längerfristigen Begleitung und Beratung, zum Beispiel in Trauergruppen oder in einer Therapie. Viele Familien benötigen nach der Begleitung durch die Notfallseelsorge weitere Hilfen, beispielsweise eine Trauerbegleitung, eine Traumatherapie oder eine fachliche Beratung, aber sie finden den Weg zu diesen Hilfsangeboten nicht. Hier setzt das MINI-Projekt an: Fachkräfte des Projektes besuchen die Familien und stehen ein ganzes Jahr lang bereit, um längerfristige Unterstützung zu geben und Wege zu anderen Hilfeeinrichtungen zu ebnen.
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