MKT entwickelt neue KTW-Generation
(Bild: MKT Krankentransport)München (MKT) – Der MKT-Krankentransport aus München möchte sein Fahrzeugkonzept weiterentwickeln. Im Fokus steht das ergonomische Arbeiten.
Rund 60 baugleiche Krankentransportwagen (KTW) der MKT-Firmengruppe sind jeden Tag im Einsatz. Sie legen dabei tausende Kilometer zurück und sind oft weit über die Landesgrenzen hinaus unterwegs.
So verfügt jeder MKT-KTW über ein vollwertiges EKG mit der Möglichkeit zur automatischen Blutdruckmessung und zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut. Zusätzlich wird in jedem Fahrzeug ein Tragetisch mit Luftfederungssystem von Hoverboard verbaut, welches die Fahrbahnunebenheiten weitestgehend absorbiert.
Bereits Ende 2021 beschaffte MKT drei zusätzliche Krankentransportwagen, die eine Erprobung von neuen Systemen ermöglicht. So wurde in einem der drei neuen Krankentransportwagen das Powerload-System von Stryker verbaut. Kombiniert mit der zugehörigen Fahrtrage Power-Pro XT übernimmt nun ein akkubetriebenes Hydrauliksystem das Heben und Senken der Trage. Selbst das Ein- und Ausladen in das Fahrzeug übernimmt die neue Technik. Dabei wird die körperliche Belastung für das Personal erheblich gesenkt. Erfahrungen zu diesem System konnte man bereits im Interhospitaltransfer sammeln, denn die Intensivtransportwagen von MKT sind bereits mit Powerload ausgestattet.
Vergleichend zum US-amerikanischen Hersteller wird auf einem weiteren KTW die Fahrtrage von Ferno getestet. Sie hat sehr ähnliche Eigenschaften, unterscheidet sich aber bei der Handhabung und beweist gute Wendigkeit auch auf unebenen Böden. Mit einer Belastbarkeit bis zu 320 kg erprobt MKT jetzt das Modell „Viper“ mit dem zugehörigen Einzugssystem. Auch hier wird auf einen luftgefederten Tragetisch nicht verzichtet.
Zusätzlich wurde in diesem Erprobungsfahrzeug ein elektrischer Tragestuhl von Utila verbaut. Die integrierte Raupe ermöglicht nicht nur das Hinabgleiten über Treppenstufen, sondern auch den mühelosen Transport in obere Stockwerke. Das Personal muss dabei nicht das volle Gewicht des Patienten tragen, sondern den Stuhl lediglich sichern.
Im dritten Krankentransportwagen wurde ein neuer Lift für den Tragestuhl integriert. Der Hersteller und Ausbauer Ambulanz Mobile in Schönebeck erleichtert damit das Be- und Entladen des Tragestuhls samt Patienten. Dabei ist der Platzbedarf hinter dem Fahrzeug verringert. Bislang wurde der Stuhl mittels einer Rampe in das Fahrzeug geschoben.
Die drei Krankentransportwagen werden in den kommenden Monaten einem Praxistest unterzogen. Dazu sollen die Fahrzeuge im Regelbetrieb eingesetzt werden. Im Nachgang wird die Meinung der Mitarbeitenden befragt, welche Technologie den Krankentransport-Alltag am meisten erleichtert. Zusätzlich soll eine Statistik über Wartungsaufwand und Ausfälle in die Entscheidung einfließen. Ziel ist es, bis zum Jahresende 2022 einen innovativen KTW zu entwickeln.
Nicht unerheblich sind die zusätzlich entstehenden Kosten. Egal für welches System man sich entscheidet, erwartet MKT einen Mehrpreis von mehreren zehntausend Euro pro Fahrzeug. Dennoch wird gerade die Beschaffung von 17 Krankentransportwagen angesetzt.
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