Neue DIVI-Kindernotfall-App unterstützt bei Medikamentendosierung
(Bild: A3pfamily/Shutterstock)Berlin (DIVI) – Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat eine neue App für pädiatrische Notfälle veröffentlicht. Sie steht in den Stores für Android und iOS (Apple) zur Verfügung.
Mithilfe der App sei die gewichtsadaptierte Medikationsapplikation im Kindernotfall einfacher, erklären die beiden Entwickler, Dr. Bernd Landsleitner und Professor Florian Hoffmann. Schließlich stelle die exakte Berechnung der Medikamente für Kinder in akut lebensbedrohlichen Situationen eine der größten Herausforderungen für Rettungsdienst, Erstversorger und klinische Notfallteams dar. Im vergangenen Jahr hatten beide bereits die DIVI-Kindernotfallkarte vorgestellt. Mit wenigen Klicks sind deren Empfehlungen jetzt digital abzulesen – auf Android- wie Apple-Geräten.
Bei der Entwicklung der DIVI-Kindernotfall-App wurde auf eine anwenderfreundliche und übersichtliche Darstellung geachtet, „damit diese im Notfall intuitiv anwendbar ist“, sagt Florian Hoffmann, Oberarzt im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München.
Über mindestens eine der wichtigsten Angaben wie Gewicht, Alter oder Größe des Patienten, wie auch anhand der weltweit verwendeten Farbeinteilung der Broselow-Skala, werden die wichtigsten Parameter gefiltert. Nach Auswahl der Indikation erscheinen sofort die zu verwendenden Wirkstoffe, die Applikationsform und die korrekte Dosierung.
„Um Verwechslungen vorzubeugen, nutzen wir zusätzlich auch noch die standardisierte DIVI-Farbgebung von Spritzenetiketten“, so Bernd Landsleitner, Leitender Oberarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin der Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg. Alternativ zur Darstellung nach Indikation könne zudem auch eine Suchfunktion verwendet werden. Seltener benutzte Medikamente können über die Einstellungen zusätzlich aktiviert werden. So kann beispielsweise ausgewählt werden, ob Ketamin, Esketamin oder beides angezeigt werden soll.
Wichtig war Hoffmann und Landsleitner, weitestmöglich auf Verdünnung zu verzichten. „So können weitere Fehlerquellen vermieden werden“, erläutert Hoffmann. „Nur Medikamente, die üblicherweise in der Notfallmedizin in allen Altersklassen verdünnt werden, sind auch integriert und mit Verdünnung angegeben.“ Und wenn rechnerisch korrekte, aber nicht applizierbare Dosierungen durch die App berechnet würden, werde pragmatisch gerundet.
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