Neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma“ veröffentlicht

(Bild: Svitlana Hulko/Shutterstock)Nürnberg (DGAI) – 25 Fachgesellschaften, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), haben die Problemstellungen und Strategien in der Behandlung von Polytraumapatientinnen und -patienten zusammengetragen und Handlungsempfehlungen formuliert. Das Ergebnis ist die jetzt von der AWMF veröffentlichte S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma“.

Die neue Leitlinie wurde unter Federführung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) erstellt. Als Koordinatoren fungierten, und

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„Es brauchte dringend standardisierte Handlungsempfehlungen für die sich an die Akutversorgung anschließende intensivmedizinische Behandlung von Polytraumapatienten“, fordert Professor Dr. Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen.

„Jetzt können wir erstmals validierte Behandlungsempfehlungen aussprechen, die eben nicht vor der Tür der Intensivstation enden“, so Professor Dr. Frank Hildebrand, Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, ebenfalls an der Uniklinik RWTH Aachen. Insbesondere die Versorgung von Schwerstverletzten nach Unfällen, aber mittlerweile auch von Kriegsopfern aus der Ukraine, stelle die medizinischen Teams vor immer neue Fragestellungen. Besonders wichtig sei deshalb vor allem die stetige Absprache im großen Behandlungsteam.

Aufgrund der Komplexität der Behandlung von Polytraumaptientinnen und -patienten ist auch der Telemedizin in der neuen Leitlinie ein eigener Abschnitt gewidmet. Denn: Nicht jede Klinik ist ein Maximalversorger. „Entsprechend sollte telemedizinische Expertise unbedingt abgefragt werden“, betont Professor Dr. Gernot Marx. „Telemedizin wurde im Bereich der Intensivmedizin wissenschaftlich umfassend untersucht und wird sich in Zukunft als wertvolle Hilfestellung insbesondere auch für Traumapatienten erweisen.“

Um die komplexe Versorgung von Polytraumapatientinnen und -patienten umfassend abzubilden, waren an der S3-Leitlinie mehr als 50 Autoren aus 25 Fachgesellschaften beteiligt.

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