Neues Bündnis fordert Reform des Rettungsdienstes

(Bild: (Symbol) wal_172619/pixabay.com)Frankfurt/Main (pm) – Die Überlastung des Rettungsdienstes und Fehlsteuerungen im System hätten den Rettungsdienst bundesweit in die Krise geführt, stellt das neu gegründete „Bündnis pro Rettungsdienst“ fest. Es fordert die Politik zu schnellem Handeln auf.

Eine gesunkene Schwelle für die Inanspruchnahme, unzureichende Kenntnis, welche Notrufnummer die jeweils richtige ist, und lange Wartezeiten sowie eingeschränkte Verfügbarkeit im ambulanten Sektor führen laut des Bündnisses zu einer Überlastung des Rettungsdienstes. Rettungsleitstellen hätten oft nur die Möglichkeit, Rettungswagen oder Notarzt zu alarmieren, nicht aber eine Gesundheitsberatung durchzuführen oder anzustoßen.

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Das Ende Oktober 2022 gegründete „Bündnis pro Rettungsdienst“ bilden Björn-Steiger-Stiftung, Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND), Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG), Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften (DGRe), Deutscher Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) und die Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes.

Gemeinsam fordern sie eine enge Verzahnung zwischen den Notrufnummern 112 und 116117. Notrufe, die sich in der Bearbeitung in der Rettungsleitstelle als nicht akut bedrohliche Situation darstellten, müssten an die 116117 weitergegeben und dort durch eine Gesundheitsberatung oder den ärztlichen Hausbesuch beantwortet werden. Wie in Pilotprojekten erfolgreich begonnen, müssten Projekte wie der Gemeindenotfallsanitäter oder Notfallkrankenwagen in den Regelbetrieb überführt werden, um Rettungswagen und Notärzte zu entlasten.

„Die Tätigkeit in der Notfallrettung stellt sehr hohe Anforderungen an Fachlichkeit und Persönlichkeit der Mitarbeitenden“, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses. „Sie sind zuerst an der Einsatzstelle und müssen unter oft widrigen Bedingungen Menschenleben retten. Nicht selten unter Gefährdung ihrer eigenen Gesundheit.“

Die Folgen der Überlastung des Rettungsfachpersonals könnten nach Sicht der sechs Institutionen zu einer Bedrohung für die Notfallversorgung der Bevölkerung werden. Aus gesundheitlichen Gründen könnten nur wenige Einsatzkräfte bis zum Renteneintrittsalter im Beruf bleiben. Viele verließen den Beruf schon nach wenigen Jahren. Als Folge der Personalnot habe die Zahl der unbesetzten Einsatzfahrzeuge in den letzten Jahren stark zugenommen. „Eine Ausbildungsinitiative, moderne Arbeitszeitmodelle sowie angemessene Bezahlung müssen erreicht werden, um die Attraktivität einer Tätigkeit im Rettungsdienst zu steigern und die Verweildauer der Beschäftigten im Beruf zu verlängern“, skizziert das „Bündnis pro Rettungsdienst“ einen Weg aus der Misere.

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