Niederösterreich fördert Kombi-Ausbildung von Sanitätern und Pflegern
(Bild: OTS_NLK)St. Pölten (OTS/NLK) – Über die vom Land Niederösterreich geförderte akademische Kombi-Ausbildung von Sanitätern und Pflegern für die präklinische Versorgung wurde vergangenen Donnerstag (28.11.2019) an der Fachhochschule St. Pölten informiert. Vorgestellt wurde zudem das neue Pilotprojekt „Acute Community Nursing“, das in Bruck an der Leitha startet.
„Bis 2022/23 werden in Summe 200 Studierende ihre akademische Ausbildung an der Fachhochschule St. Pölten neu starten können“, sagte Landesrat Martin Eichtinger. „Besonders hervorzuheben ist dabei die Neuerung, dass die Ausbildung für Sanitäterinnen und Sanitäter erstmals im Fachhochschulsektor stattfindet.“ Das Land Niederösterreich unterstützt diese Ausbildung in den nächsten vier Jahren mit rund 1,6 Millionen Euro.
Die Ausbildung verläuft integrativ im Studiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ über sieben Semester und wird gemeinsam mit dem Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege absolviert.
„Mit unserem Studiengang bilden wir schon heute Studierende für wichtige neue Berufsfelder aus. Die Studierenden können entweder die klassische Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung in Form eines Studiums absolvieren und mit einem Bachelorabschluss und einem Diplom in Gesundheits- und Krankenpflege abschließen. Oder sie können zusätzlich dazu den Lehrgang ‚präklinische Versorgung‘ absolvieren und sich zu Expertinnen und Experten für diesen Bereich ausbilden lassen. Diese Kombination bezeichnen wir als ‚Gesundheits- und Krankenpflege plus‘-Studium. Die Fachhochschule St. Pölten ist die einzige Hochschule in Österreich, die diese Ausbildung anbietet und die einzige Fachhochschule, die die Berechtigung zur Ausbildung von Rettungs- sowie Notfallsanitäterinnen und -sanitätern hat“, meinte FH-Geschäftsführer Gernot Kohl.
Pilotprojekt „Acute Community Nurse“
Mit dem Pilotprojekt „Acute Community Nurse“ wird der Lehrgang um einen neuen Einsatzbereich in Niederösterreich erweitert. Als sogenannte „Acute Community Nurses“ können Pflegekräfte mit besonderer Expertise in der präklinischen Versorgung auch im Rettungsdienst in der Notfallversorgung tätig werden.
„Niederösterreich startet dieses medizinische Pilotprojekt in der Region Bruck an der Leitha. Dieses Leuchtturmprojekt ist konzipiert für drei Jahre. Es verfolgt das Ziel, Patientinnen und Patienten am ‚Best Point of Service‘ zu versorgen und das Gesundheitssystem zu entlasten. Die Ergebnisse der Evaluation werden in Form eines Zwischenberichts bis Jänner 2022 und eines Abschlussberichts zu Projektende vorgelegt“, führte Eichtinger aus. Diese Ergebnisse werden eine wesentliche Grundlage zur Bewertung einer Fortführung oder Erweiterung des Projekts in Niederösterreich ab 2023 spielen.
Der Einsatz der „Acute Community Nurse“ erfolgt wie bei anderen Rettungseinsätzen durch Alarmierung nach Anrufen über die Rufnummern 144 oder 1450. Die „Acute Community Nurse“ fährt mit speziell ausgerüstetem Einsatzfahrzeug von ihrem Stützpunkt an den Einsatzort und versorgt Menschen je nach Erfordernis.
Das könnte dich auch interessieren