Niederrhein: Telenotarztsystem geht den nächsten Schritt
(Bild: Andreas Bischof/Stadt Krefeld)Krefeld (KR) – Im Krefelder Rathaus unterzeichneten vor wenigen Tagen Vertreter der Trägergemeinschaft Telenotarztsystem Niederrhein (NRW) die öffentlich-rechtliche Rahmenvereinbarung für das Projekt. Beteiligt sind die Städte Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach sowie die Kreise Kleve, Viersen und Wesel.
„Dieses Projekt wird nur durch enge interkommunale Zusammenarbeit möglich. Es wäre kaum zu leisten, wenn eine Stadt allein ein solches System aufbauen wollte – aber gemeinsam kriegen wir das hin“, zeigte sich Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer zuversichtlich.
Die Stadt Krefeld ist Hauptträger des Projekts, da die 2016 eröffnete integrierte Leistelle technisch und räumlich beste Voraussetzungen für eine Telenotarzt-Zentrale bietet. Damit liegen neben dem Standortbetrieb unter anderem auch die Projektkoordination, Abrechnung und Dienstplanung, Verhandlungen mit den Kostenträgern, die Koordination von Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zum Telenotarzt Niederrhein, Aus- und Fortbildung von Telenotärzten sowie Personalgewinnung und -verwaltung bei der Stadt Krefeld.
„Die Einführung des Telenotarzt-Systems ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch ein Ausdruck von Innovationsgeist und Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern”, lobt die zuständige Beigeordnete Cigdem Bern das Engagement der Interessengemeinschaft und fasst die Vorteile des zu etablierenden Systems zusammen: „Besonders erfreulich ist, dass mit der zukünftigen Einrichtung der Telenotarztzentrale in Krefeld ein entscheidender Schritt hin zu einer 24/7-basierten medizinischen Unterstützung für über zwei Millionen Einwohner getan wird. Dies bedeutet nicht nur eine flächendeckende und kontinuierliche Verfügbarkeit von ärztlicher Expertise, sondern auch eine deutliche Entlastung der physischen Notärzte und eine verbesserte Reaktionsfähigkeit im gesamten Versorgungsgebiet.”
Als nächster Schritt kann jetzt die technische Ausstattung festgelegt und angeschafft werden. Gleichzeitig beginnt die Personalgewinnung und Dienstplanung der Telenotärztinnen und -ärzte. Nach Aufbau der TNA-Zentrale kann dann das Telenotarztsystem in den Probebetrieb gehen. Die neue Zentrale wird in dieser Phase zeitlich begrenzt besetzt sein. Läuft alles einwandfrei, geht die Telenotarzt-Bereitschaft nach und nach zu erweiterten Betriebszeiten und schließlich in den 24/7-Vollbetrieb über.
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