NOAH feiert 20-jähriges Bestehen
(Bild: Ulrike Mai/pixabay.com)Bonn (BBK) – Die „Koordinierungsstelle Nachsorge, Opfer- und Angehörigenhilfe“ (NOAH) feierte kürzlich ihr 20-jähriges Bestehen. Sie bietet Betroffenen und Angehörigen psychosoziale Hilfe nach Schadensereignissen.
„Seit 20 Jahren werden Menschen durch schnelle und direkte psychosoziale Hilfe unterstützt“, sagte BBK-Präsident Ralph Tiesler anlässlich des Jubiläums. „Als NOAH 2002 gegründet wurde, war ich Leiter der Abteilung Krisenmanagement in der Vorgängerbehörde des BBK. Die Anfänge im kleinen Team waren sehr improvisiert, aber schon damals stand die unmittelbare und pragmatische Hilfe für Betroffene im Vordergrund.“
Die Koordinierungsstelle NOAH wird grundsätzlich bei Terroranschlägen, Schiffs-, Boots-, Bus- oder Flugzeugunglücken, Naturkatastrophen, Entführungen, Geiselnahmen, Evakuierungen und sonstigen Unglücken im Ausland tätig. Ein multiprofessionelles Team berät Betroffene und ihre Angehörigen nach derartigen Ereignissen und vermittelt psychosoziale Hilfen im Inland.
In den vergangenen 20 Jahren verzeichnete die Koordinierungsstelle NOAH 388 Einsätze. So war sie beispielsweise anlässlich des Schiffsunglücks der „Costa Concordia“ 2012 in Italien, beim Germanwings-Absturz 2015 oder bei den Terroranschlägen 2015 und 2016 in Paris, Istanbul, Nizza und Brüssel im Einsatz. Im Rahmen der Amtshilfe bietet die Koordinierungsstelle zudem Unterstützungsleistungen bei inländischen Schadensereignissen.
Das Team der Koordinierungsstelle besteht aus erfahrenen Fachkräften aus den Bereichen Psychologie, Sozial- und Kommunikationswissenschaften, Theologie, Trauerbegleitung, Rettungsingenieurwesen sowie Verwaltung. Durch dieses multiprofessionelle Team wird eine lückenlose und bedarfsgerechte psychosoziale Betreuung der Betroffenen sichergestellt.
Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA, im April 2002 auf Djerba (Tunesien) und im Oktober desselben Jahres auf Bali (Indonesien) wurde eine Lücke bei der psychosozialen Versorgung Betroffener und ihrer Angehörigen deutlich. Das Auswärtige Amt betreute damals die betroffenen deutschen Staatsangehörigen vor Ort. Auch im Inland bestand ein vielfältiges psychosoziales Hilfsangebot von Behörden und unterschiedlichen Trägern. Bis zur Einrichtung der Koordinierungsstelle NOAH fehlte jedoch eine Schnittstelle zwischen In- und Ausland bei Großschadensereignissen.
Durch das psychosoziale Beratungsangebot der Koordinierungsstelle NOAH konnte seit dem 18. Dezember 2002 diese Versorgungslücke geschlossen werden.
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