Notarzt organisiert Erste-Hilfe-Kurse für Lehrer und Schüler
(Bild: UKL)Leipzig (UKL) – Notarzt Dr. Christoph Krause (Foto) ist Facharzt für Anästhesie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Im Mai 2021 erlitt seine siebenjährige Tochter während des Sportunterrichts einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Jetzt führt er Erste-Hilfe-Kurse für Lehrer und Schüler durch.
„Meine Tochter hat einen bis dato unbekannten Defekt des Herzens. Glücklicherweise hat es von selbst wieder angefangen zu schlagen. Ihr geht es gut, und sie ist aktiv und fröhlich wie eh und je. Doch es besteht die Möglichkeit, dass sich der Vorfall in Zukunft wiederholt“, sagt Dr. Krause.
Als unmittelbare Reaktion hielt er schon kurz nach dem Ereignis eine Erste-Hilfe-Schulung in der Klasse seiner Tochter, was auf sehr viel Resonanz stieß. Zusätzlich organisierte Dr. Krause daher am Dienstag (31.08.2021) eine weitere Ausbildung für das Lehrpersonal und die Hortmitarbeiter. Er möchte damit das Wissen um Erste-Hilfe-Maßnahmen innerhalb der Schule noch breiter streuen.
Experten des Universitätsklinikums Leipzig aus den Kliniken für Anästhesiologie und Intensivtherapie, der Inneren Medizin und der Kinderheilkunde helfen beim Praxistraining in der Schule. Auch Kollegen des DRK-Bildungswerks Sachsen, des Herzzentrums Leipzig und der Firma Medi-King haben sich ehrenamtlich bereit erklärt, vor Ort dabei zu sein. Im Fokus stehen Basic Life Support (BLS) sowie der Umgang mit einem automatisierten externen Defibrillator (AED).
Dr. Christoph Krause erläutert: „Die drei Handgriffe ‚Prüfen, Rufen, Drücken‘ sind prinzipiell nicht schwer, sie fordern aber Überwindung in einer Notfallsituation. Sorgen und Ängste von Ersthelfern abzubauen, kann meiner Tochter und im Übrigen jedem anderen Menschen das Leben retten. Deshalb haben wir die Schulung durchgeführt.“
Zusätzlich zu dem AED, den die Schule angeschafft hatte, haben die Firma Medi-King und die Eltern der Schülerin der Schule einen weiteren Defibrillator gespendet.
Mit der einmaligen Aktion will sich UKL-Arzt Dr. Krause eigentlich nicht zufriedengeben: „Mithilfe von ärztlichen Kollegen unseres Klinikums, des Herzzentrums Leipzig sowie befreundeten Rettungsdienstlern vom Deutschen Roten Kreuz würden wir gerne regelmäßig alle Lehrkräfte an der Kurt-Masur-Schule unterweisen und zeigen, wie eine effektive Herz-Druck-Massage durchgeführt wird, bis wir Profis vor Ort sind“, so Dr. Krause.
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