Notfallsanitäter: Nachweis sozio-kommunikativer Kompetenz

NotSan-soziale-Kompetenz_580Bremen (rd_de) – Im Vergleich zu Rettungssanitäter- und Rettungsassistenten-Prüfungen kommt es im Rahmen der Notfallsanitäter-Prüfung sowohl im praktischen als auch im mündlichen Bereich zu bedeutsamen Neuerungen. Vor allem der Einbezug von Sozialkompetenz (vgl. Themenbereich 3 NotSan-APrV) spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Zu Erinnerung: Der Kommunikation, Interaktion und Beratung werden in der dreijährigen schulischen Ausbildung insgesamt 120 Stunden theoretischer und praktischer Unterricht eingeräumt.

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Warum? Ganz einfach: Der Gesetzgeber steht auf dem Standpunkt, dass jeder, der eigenverantwortlich am Notfallort Maßnahmen ergreifen und Verantwortung übernehmen will, mehr können muss, als „nur“ Notfallmedizin. Deshalb stehen im Fokus auch eine, der Situation angemessene Patientenkommunikation und der richtige Umgang mit Angehörigen oder Beteiligten.

Dem angehenden Notfallsanitäter muss es in der Prüfung gelingen, unter Beweis zu stellen, dass er die Kenntnisse und Fertigkeiten besitzt, um eine komplexe Einsatzsituation zu lösen – nicht zuletzt nach den geltenden Regeln medizinischer Kommunikation.

Merke: Ein Prüfling kann trotz richtiger medizinischer Strategie, aber unzureichender Kommunikation bei der Notfallsanitäter-Prüfung durchfallen!

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(Text: Sebastian Sachs, Sozial- und Verhaltenswissenschaftler, Notfallsanitäter, freiberuflicher Dozent; Symbolfoto: Markus Brändli; 27.12.2016)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Und wieviele Unterrichts-Stunden sozial-patientenkommunikative Kompetenz wird dem Notfallsanitäter mit Ergänzungsprüfung zuteil?-OK……viel zu wenig!

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  2. Mit jeder Alarmierung des Rettungsdienstes (od. Krankentransports) besteht entweder ein bekanntes Leiden oder ein akutes Ereignis, welches die Gesundheit beeinträchtigt. In jedem Einsatz werden daher von jedem Helfer unter Berücksichtigung seines Fachwissens, Könnens sowie seiner Persönlichkeit und der Situation angepasste Handlungsentscheidungen erwartet. Die sog. Handlungskompetenz wird in Kompetenzdimensionen aufgegliedert.
    Hierunter fallen die Fachliche, Personale, Soziale und die Methodenkompetenz sowie die Kommunikation. In der Ausbildung zum Notfallsanitäter sind alle in Lernfeldern untergebracht. Wichtig ist nicht nur die schulische Ausbildung sondern vielmehr der praktische Anteil auf den Rettungswachen und in den Kliniken.
    Bei den Ergänzungsprüfungen sollte ein gewisses Maß an Sozialkompetenz allein aus der Jahrelangen Erfahrung eines Rettungsassistenten und einem gesunden Menschenverstand schon eine Grundvoraussetzung für die tägliche Arbeit im Rettungsdienst sein.

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  3. “Feuerwehr Frankfurt:Sexistisches Alarmfax sorgt für Wirbel”

    Dieses Beispiel –und vor allem die flapsigen Kommentare in all den “Retter-Foren”dazu—zeigen doch, wie wichtig das Thema “Sozialkompetenz im Rettungsdienst” ist.Wenn ich von “bewußtloser Frau /Sex” lese, kommt bei mir jedenfalls auch sofort der Gedanke an “KO-Tropfen”.Wenn die nötige Neutralität fehlt,könnte das evtl. gefährlich für die Patientin sein.

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