NRW-Ministerin Steffens: „Telemedizin kann Leben retten“

Münster (idw) – Mit Vertretern des Universitätsklinikums Münster (UKM) und der Bundesärztekammer diskutierte am Freitag (27.03.2015) Barbara Steffens, Gesundheitsministerin in Nordrhein-Westfalen, über das Thema Telemedizin. Studienergebnisse belegen den hohen Nutzen bei akuten Notfällen. Die Ministerin zeigte sich überzeugt, dass Telemedizin dazu beitrage, Leben zu retten.

„Die Telemedizin und die Telematik können gerade in der Notfallversorgung dazu beitragen, dass die wichtigsten Informationen zeitnah dort vorliegen, wo sie gebraucht werden. Das kann Leben retten und wird in jedem Fall die Versorgung entscheidend verbessern“, sagte die Ministerin.

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Rettungs-App „MA-RIKA“

Professor Dr. Michael Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie, stellte mit seinem Team die Rettungs-App „MA-RIKA“ vor. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das seit Mitte 2013 vom Land NRW und der EU gefördert wird. Die App soll dabei helfen, die Kommunikation zwischen dem Rettungsdienst, der Leitstelle und Kliniken zu verbessern.

„Das Ziel ist, den Informationstransfer in der klinischen Versorgung akuter Notfälle zu verbessern“, so Professor Dr. Raschke. Der Prototyp der App wurde bereits in Münster getestet und läuft derzeit in einer zweiten Testphase in Steinfurt (NRW). Ziel sei die landesweite Einführung für Leitstellen und Rettungsdienste, teilte das UKM mit.

Elektronische Gesundheitskarte

Einen großen Nutzen habe auch der Notfalldatensatz der elektronischen Gesundheitskarte. Darin schienen sich alle Anwesenden einig zu sein. Dieser beinhaltet Informationen wie Diagnosen, Allergien, Medikamenteneinnahme oder das Tragen eines Herzschrittmachers.

„Das sind Daten, die Patienten im Notfall oft nicht weitergeben können“, erklärte Dr. Johannes Schenkel, Referent Telemedizin der Bundesärztekammer. „Sie können aber lebenswichtig sein, beispielsweise wenn es um die Gabe eines Arzneimittels geht.“

Das UKM hat gemeinsam mit der Bundesärztekammer untersucht, welche Informationen der Datensatz für die elektronische Gesundheitskarte zur Unterstützung einer effektiven Notfallversorgung zur Verfügung stellen sollte. „Aus den Ergebnissen geht hervor, dass der Notfalldatensatz ein sehr wichtiges Element zur Verbesserung der Notfallversorgung darstellt“, so Schenkel. „Jetzt ist es die Herausforderung, die Notfalldaten im Versorgungsalltag sicher und störungsfrei zu etablieren.“

(31.03.2015; Foto: UKM)

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