Online-Spiele: Einsatzleiter per Mausklick

Bremen (rd_de) – Wenn in langweiligen Schichten die Zeit gar nicht vergehen will, könnten Rettungsspiele für den Webbrowser ein Ausweg sein. Bei einem guten Spiel vergeht die Zeit schließlich wie im Fluge. Zwar sind solche Online-Spiele nicht mit den aufwändig gemachten medizinischen Simulationen für den PC vergleichbar, dafür sind sie kostenlos spielbar. Wir haben uns drei Plattformen angesehen und dabei eine Spielidee gefunden, die überzeugen konnte.

Bei Einsatzleiter.net wird man in ein Szenario katapultiert, welches Computerspieler stark an Sim-City erinnern dürfte. Im Einsatzleiterspiel geht es darum, Feuerwachen, Polizeistationen, Krankenhäuser und Rettungswachen aus dem Boden zu stampfen, die Dienststellen mit Personal und Fahrzeugen zu bestücken und dann so viele Einsätze wie möglich abzuwickeln. Die Anmeldeprozedur ist unkompliziert gestaltet und klappte im Test auf Anhieb. Dennoch ist etwas Vorsicht geboten. Wer den „Spieleinformationen per E-Mail“ zustimmt, gibt Grünes Licht für die Weitergabe der Maildaten an andere Spieleanbieter.

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Zum Spielbeginn von Einsatzleiter.net braucht man enorm viel Zeit, um die ganze Infrastruktur durch das Abarbeiten von Einsätzen zu „finanzieren“. Man beginnt mit einer Feuerwache und einem LF. Damit muss man endlos viele brennende Telefonzellen und Fahrzeuge löschen, damit die „Credits“ für eine Polizeiwache dabei herausspringen.

Langeweile oder Geld her

Einsatzleiter.net kann zwar kostenlos gespielt werden, doch wer die langatmige Anfangsphase verkürzen will, kann Coins mit echtem Geld kaufen. 50 Coins kosten 1,99 Euro, eine Polizeistation kostet 80 Coins. Um im großen Stil in die Rettung der Stadt einzusteigen, braucht man zuerst einmal ein Krankenhaus. Erst dann kann eine Rettungswache gebaut werden.

Die ersten Einsätze sind wenig spannend. Ein paar Rauchwölkchen, das LF ruckelt mit Blaulicht durch die Straßen, die Besatzung fordert für jeden glimmenden Mülleimer Verstärkung nach, die man aber noch nicht hat. Da ist jeder Dialysetransport um 6.30 Uhr unterhaltsamer. Erst im Verlauf und wohl viele gekaufte Coins später, wenn weitere Online-Mitspieler mit zu Rettungsmissionen ausrücken, soll der Einsatzleiter reizvoll werden.

SimHiOrg (www.sim-hiorg.de) verspricht den Spieler in die Welt der Hilfsorganisationen zu bringen und verfolgt eine ähnliche Spielidee wie Einsatzleiter.net. Der Spieler soll Feuer-, Polizei- und Rettungswachen sowie THW-Unterkünfte bauen. Die Anmeldung erfolgt über das Portal „bgamed“. Teile der Registrierdaten laufen über eine ungesicherte Verbindung, warnt der Browser. Wir verweigerten wie immer den E-Mail-Newsversand. Das Anmeldeformular stellte sich stets zurück und forderte zu neuen Eingaben auf.

Die Rettungsleitstelle, guten Tag…

Ohne Anmeldung, ohne Bezahlcoins und mit sofortiger Spannung überraschte uns die Leitstellensimulation Lstsim.de. Hier präsentiert sich eine abgespeckte Version jener Software, die in den Integrierten Leitstellen zum Einsatz kommt. Unversehens wurden wir zum verantwortlichen Disponenten der Leitstelle Ludwigsburg in der Nähe von Stuttgart. Hier rattert das Notruftelefon, und die Sprechwünsche der Fahrzeuge warten auf Antwort. So bestellt ein Hausarzt einen KTW zur Einweisung einer Patientin mit Vorhofflimmern. Rückfragen sind nicht möglich, also muss der Spieler selbst entscheiden. Während wir versuchen zu lokalisieren, wo der Einsatzort ist, wo die Rettungswachen sind und welche Fahrzeuge überhaupt einsatzbereit sind, laufen Krankentransportbestellungen ein. Beim Vorhofflimmern entscheiden wir uns für einen RTW und übergebe den Einsatz. Die Untersuchungsfahrt und eine Heimfahrt nehmen wir in die Vorbestellungen herein. Da stehen noch weitere 21 Krankentransporte drin, die ersten Fahrten sind jetzt bereits verspätet.

Hektisch versuchen wir um 8.30 Uhr die Krankenwagen aus den Wachen zu jagen. Die meisten stehen 12 oder 15 Kilometer von ihren Einsatzorten entfernt, als schließlich parallel ein schwerer Verkehrsunfall mit Personenschaden gemeldet wird.

Die eingesetzten Fahrzeuge haben Sprechwünsche, “das Vorhofflimmern” ist nicht ansprechbar. Während wir nach einem weiteren Notarzt suchen, bricht uns langsam der Schweiß aus. Null Revierkenntnis, keine Übergabe vom Kollegen: Hier ist Deine Leitstelle – viel Glück!

Gottlob gibt es auch ruhige Phasen. Die Krankenwagen rollen, 20 Minuten gehen keine weiteren Notrufe ein. Endlich Zeit, sich mit der Geografie vertraut zu machen. Der nächste große Einsatz ist nur eine Frage der Zeit – und gut disponieren kann nur, wer seine Ressourcen genau kennt. Wenn alle Stricke reißen, kann man benachbarte Kreise um Hilfe bitten. Auch da sollte man sofort wissen, welcher Kreis am schnellsten die jeweilige Einsatzstelle erreichen kann.

Wer Action ohne Umwege sucht, für den ist www.lstsim.de unserer Meinung nach genau das Richtige.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich persönlich kenne Einsatzleiter.net und lstsim.de und muss sagen lstsim.de hat mich überzeugt. Es ist auch für nicht RD´ler spielbar und ist genial um langweilige Nachtdienste zu Überbrücken.
    Gelegendlich fehlt es an Realität. Ebenso ist es nicht möglich SEG´n, EE, FW und THW zu alarmieren. Auch ist es nicht möglich KTW´s aus den Nachbarleitstellen Anzufordern.
    Hier sollten die Entwickler noch Nachbessern. Aber alles in allem ein gelungenes Spiel was Spass mach und NIX kostet, was ja auch ein riesen Vorteil ist.

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  2. Sehe ich genau so, wie mein Vorposter…ich spiele das lstsim.de schon ne Weile, immer mal mitten drin. Nach und nach haben die Entwickler verschiedene neue Leitstellen und Landkreise hinzugefügt, die Fahrzeuge in der Karte verändern sich auch je nach LK und halbwegs realistisch stellt es sich schon dar. Wenns schnell gehen muss, ist es auch schnell geschlossen ohne groß Speichern zu müssen…man fängt eben später wieder neu an. Ich finds genial und vor allem…KOSTENFREI !! Weiter so, an die Entwickler und Betreiber…

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  3. Die Fehler bei der Registrierung für das Onlinespiel Sim HiOrg wurden zwischenzeitlich behoben.

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  4. Sehr toll, dass es auch Rettungsspiele gibt. Ich denke, dass solche Spiele zunächst lehrreich sind und die Spieler auch darauf aufmerksam machen, was in der realen Welt vor sich geht. Die Kontrolle des Krankheitstransports ist nicht immer einfach.

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