Positive Erfahrungen mit Telenotarztdienst

(Bild: Kreis Recklinghausen)Recklinghausen (p:s) – Der Probebetrieb für den Telenotarzt im Regierungsbezirk Münster (NRW) hat begonnen. Zwei Rettungswagen in Dorsten und Oer-Erkenschwick sind an das System angeschlossen. Notfallsanitäter, die mit diesen Fahrzeugen im Einsatz sind, können seit Anfang Juni 2024 einen Notarzt dazuschalten, wenn es erforderlich ist.

„Das ist ein großer Vorteil. Manchmal geht es nur darum, dass ein Arzt die Verabreichung eines bestimmten Medikaments anordnet. Bislang musste dafür ein Arzt extra zur Einsatzstelle fahren“, erklärt Frank Pöpping, Projektverantwortlicher des Kreises Recklinghausen.

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Bei der Einrichtung des Telenotarztes handelt es sich nicht nur um ein gemeinsames Projekt auf Kreisebene, sondern auch innerhalb des Regierungsbezirks. Die Stadt Münster und die Kreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf führen den Telenotarzt zusammen ein mit einer Telenotarzt-Zentrale in Münster.

Oliver Weber, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst beim Kreis Recklinghausen: „Manchmal stellt sich eine Situation vor Ort anders dar als telefonisch übermittelt. Es kann aber auch sein, dass sich der Zustand eines Patienten nach Absetzen des Notrufs verschlechtert. In solchen Fällen kann der Telenotarzt sofort hinzugezogen werden.“

„Die ersten Erfahrungen sind positiv“, sagt Notfallsanitäter Lars Piontek. „Jederzeit die Möglichkeit zu haben, einen Arzt hinzuzuschalten, der sich über die 360-Grad-Kamera im Rettungswagen und über die technische Übertragung der medizinischen Daten ein eigenes Bild machen und uns unterstützen kann, das ist einfach gut.“

Drei Monate lang werden auf den beiden ersten umgerüsteten Fahrzeugen Erfahrungen gesammelt, ebenso in allen anderen beteiligten Kreisen und in Münster. Anschließend sollen bis zum Sommer 2025 nach und nach insgesamt über 150 Rettungswagen ausgestattet und mit der Telenotarzt-Zentrale in Münster verbunden werden, davon 50 im Kreis Recklinghausen. 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden geschult. Das sind alle Beschäftigten, die im Laufe eines Jahres auf den Fahrzeugen eingesetzt werden könnten. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

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