Regionale Unterschiede in der Versorgung von Herzpatienten

(Bild: CandyBox Images/Shutterstock)Frankfurt/Main (DHS) – Die Deutsche Herzstiftung (DHS) hat ihren sogenannten „Herzbericht“ für das Jahr 2024 vorgelegt. Demnach bestehen nach wie vor regionale Unterschiede in der Versorgung von Herzpatientinnen und -patienten.

Die in Deutschland weiterhin unterschiedliche Versorgungsdichte mit Kliniken, die ein Katheterlabor oder eine CPU vorhalten, hat zur Folge, dass in Regionen mit einer niedrigeren Versorgungsdichte behandlungsbedürftige Erkrankungen zu spät oder schlimmstenfalls gar nicht behandelt werden.

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„Rund 47.000 Herzinfarkte pro Jahr und 65.000 plötzliche Herztodesfälle, darunter eine Vielzahl aufgrund unentdeckter und nicht oder zu spät behandelter Herzkrankheiten, sind das beste Beispiel dafür“, so Professor Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. So bestehen auch heute regionale Unterschiede in der Verbreitung beispielsweise von Kinderherzzentren, EMAH-Ambulanzen und überregionaler EMAH-Zentren, ebenso in der Verbreitung von CPUs und in der Kardiologendichte. Kommen beispielsweise in Hamburg auf einen Kardiologen 12.872 Einwohner, sind es im Saarland 49.633 Einwohner pro Kardiologe.

Regionale Unterschiede zeigen sich darüber hinaus in der Sterblichkeit und den Krankenhausaufnahmen wegen Herzkrankheiten, wie der aktuelle Deutsche Herzbericht dokumentiert. Östliche Bundesländer haben weiterhin die höchste Sterblichkeit durch KHK und Herzinfarkt. So haben 2022 die höchste Sterbeziffer (altersbereinigt) Sachsen-Anhalt mit 181 KHK- und 65 Herzinfarkt-Sterbefällen pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 180 KHK- und 68 Herzinfarkt-Gestorbenen und Sachsen mit 157 KHK- und 56 Herzinfarkt-Gestorbenen pro 100.000 Einwohnern. Am niedrigsten sind die Sterbeziffern für KHK und Herzinfarkt in Hamburg (KHK: 91/Herzinfarkt: 34), Nordrhein-Westfalen (111/33) und in Baden-Württemberg (121/50).

„Die genauen Ursachen für diese teils ausgeprägten regionalen Gefälle bedürfen der Analyse. Mögliche Einflussfaktoren neben Alter und Geschlecht, die berücksichtigt werden müssen, sind Raucheranteil, Erwerbsstatus, Arbeitslosenquote und die Häufigkeit von Begleiterkrankungen“, so Professor Voigtländer.

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