Rettungsdienst bei Reformplänen nicht vergessen

(Bild: VanderWolf Images/Shutterstock)Berlin (pm) – Lob und Kritik erntete der jetzt bekanntgewordene Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Neuregelung der Notfallversorgung. Im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz forderten mehrere Verbände und Organisationen vor allem, den Rettungsdienst bei dem Vorhaben nicht zu vergessen.

Die Deutsche Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) beurteilt den Entwurf als Schritt in die richtige Richtung. „Insbesondere die geplanten Akutleitstellen mit verbindlichen Erreichbarkeiten und zeitnahen Vermittlungsfristen von Akutterminen bei Vertragsärzten könnten die Notaufnahmen tatsächlich entlasten“, sagt DGINA-Präsident Martin Pin. Die Fachgesellschaft erinnert aber auch an die geplante Reform des Rettungsdienstes: „Die Vorschläge der Regierungskommission zum Notfallversorgungsregister und zur Reform des Rettungsdienstes müssen jetzt dringend umgesetzt werden. Sonst bleibt die Notfallreform unvollständig“, so Martin Pin.

Anzeige

Auch der BKK-Dachverband mahnte, dass aus seiner Sicht „der Rettungsdienst bei dieser Reform mitgedacht“ werde. „Notfallversorgung und Rettungsdienst sind zwei Seiten einer Medaille. Nur wenn wir beide Reformen im Gleichklang auf den Weg bringen und die Vernetzung verbessern, wird daraus ein großer Wurf für eine bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten“, ist Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK-Dachverbandes, überzeugt.

Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, vermisste ebenfalls die Berücksichtigung des Rettungsdienstes: “Nach Jahren der Diskussion über die Reform der Notfallversorgung darf die bessere Zusammenarbeit zwischen Notfallversorgung und Rettungsdiensten nicht an unterschiedlichen Zuständigkeiten und politischen Blockaden scheitern. Hier haben wir die Erwartung, dass Bund und Länder endlich ihrer Verantwortung für die Schaffung nachhaltiger und finanzierbarer Strukturen nachkommen.” Im Übrigen seien Einsparungen in diesem Bereich erst zu erwarten, wenn die Patientensteuerung tatsächlich effizienter werde und die Vorhaltestrukturen entsprechend verschlankt würden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert