Rheinisch-Bergischer Kreis verstärkt Rettungsdienst
Bergisch Gladbach (pm) – Mit neuen Rettungswachen und Kapazitätserhöhungen reagiert der Rhein-Bergische-Kreis auf steigende Einsatzzahlen im Rettungsdienst.
Die Kreisverwaltung stellte gestern im Ausschuss für Gesundheits- und Rettungswesen sowie Verbraucherschutz den neuen Rettungsbedarfsplan für den Rheinisch-Bergischen Kreis vor. „Die Anpassung des Plans ist notwendig geworden, da in den vergangenen Jahren ein starker Anstieg der Rettungsfahrten zu verzeichnen war”, erklärte Dietmar Virnich, zuständiger Bereichsleiter beim Rheinisch-Bergischen Kreis. Er zog zudem ein positives Fazit des Rettungsdienstes im Kreis. Die sogenannte Hilfsfrist, also die Zeit, die vom eingehenden Notruf bis zum Eintreffen der Helfer vergeht, wird in mehr als 90 Prozent der Fälle innerhalb der geforderten zwölf Minuten eingehalten. Damit wird der Zielvorgabe des aktuellen Rettungsbedarfsplans entsprochen.
Neue Standorte geplant
Aufgrund des gestiegenen Einsatzaufkommens und zur weiteren Optimierung der Anfahrtswege sollen mittelfristig neue Standorte entstehen. Dies gilt beispielsweise für Burscheid und Leichlingen. In naher Zukunft soll auch Burscheid einen eigenen Standort erhalten. Bis zur Realisierung werden zusätzliche Kapazitäten in Leichlingen-Friedrichshöhe installiert. Auch Leichlingen erhält dann einen neuen Standort.
Ebenfalls perspektivisch plant der Rheinisch-Bergische Kreis einen neuen Standort im Bereich Odenthal/Bergisch Gladbach-Schildgen. Zurzeit werden diese Gebiete von der Wache Bergisch Gladbach-Nord mitversorgt. Odenthal verfügt derzeit über keine eigene Rettungswache. Zudem liegt dort mit dem Altenheim St. Pankratius ein Einsatzschwerpunkt. Schildgen ist mit einer Bevölkerungsdichte von 2.400 Einwohnern/km² zudem der am dichtesten besiedelte Stadtteil. Bedarf ist also vorhanden. Die konkrete Planung und der Beginn der Umsetzungsphase für die neuen Standorte ist für das Jahr 2013 vorgesehen.
Für die Gebiete Overath und Rösrath sowie Bergisch Gladbach-Süd (Bensberg) ist ebenfalls die Ausweitung der Kapazitäten der Tages-Rettungswagen notwendig. Diese sollen in Zukunft von einem neuen, zentralen Ort aus erhöht werden. Als Standort ist Overath-Untereschbach vorgesehen. Dieses Vorhaben soll zeitnah realisiert werden. „Mit den neuen Standorten sind wir flächendeckend gut aufgestellt”, resümierte Dietmar Virnich.
Alternde Bevölkerung lässt Einsatzzahlen steigen
Die Zunahme der Rettungseinsätze ist auch dem demographischen Wandel geschuldet. Durch die älter werdende Bevölkerung erhöhte sich auch die Anzahl der Einsätze deutlich. Im Jahr 2004 rückten die Rettungsdienste zu 13.885 Einsätzen aus. Fünf Jahre später waren es schon 18.223. Daher nahmen auch die Einsätze mit dem Helikopter zu. Grund dafür war auch, dass die zur Verfügung stehenden Rettungstransportwagen bereits im Einsatz waren und der Hubschrauber einspringen musste. Mit der Erhöhung der Kapazitäten und der Schaffung neuer Standorte soll diese Problematik bald der Vergangenheit angehören.
Zusätzlich zu den Rettungswachenstandorten soll die notärztliche Versorgung gestärkt werden. Dafür erhalten die Notarztstandorte Bergisch Gladbach und Wermelskirchen jeweils ein zusätzliches Notarzteinsatzfahrzeug im Tagesdienst.
Im gesamten Bereich der Notfallrettung – Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug – werden die Einsatzstunden weiter aufgestockt. Künftig stehen wöchentlich 2816 Einsatzstunden statt bislang 2212 zur Verfügung. Eine Erhöhung um satte 604 Stunden.
Die Kapazitäten werden auch im Krankentransportwesen ausgebaut. An Samstagen steht im Tagesdienst künftig ein weiteres Fahrzeug zur Verfügung.
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