Saalekreis: Ambulance lässt nicht locker
Merseburg (rd_de) – Weil die Ausschreibung zur Vergabe des Rettungsdienstes im Saalekreis fehlerhaft verlaufen ist, erklärte das Oberverwaltungsgericht Merseburg das Verfahren Ende Mai 2017 für hinfällig. Seitdem stellen der ASB und das DRK den Rettungsdienst im Kreis als Interimslösung sicher (wir berichteten). Der private Rettungsdienstbetreiber „Ambulance“ möchte aber ebenfalls berücksichtigt werden.
Die Firma Ambulance war bis zur Neuausschreibung mit einer Wache in Bad Dürrenberg im öffentlichen Rettungsdienst eingebunden. Heute ist der ASB für diesen Bereich zuständig – und möchte es auch weiterhin bleiben. Der „Mitteldeutschen Zeitung“ gegenüber sagte ASB-Geschäftsführer Maik Scharf: „Das Gericht hat gesagt, dass neu ausgeschrieben werden muss, nicht, dass der alte Zustand wiederhergestellt wird.“ Ähnlich scheint das auch sein Kollege vom DRK, Torsten Kruck, zu sehen.
Die Ambulance GmbH will aber nicht lockerlassen und drängt darauf, die ehemalige Wache in Bad Dürrenberg zu reaktivieren. Fahrzeuge und Einsatzkräfte sollen nach Informationen der „Mitteldeutschen Zeitung“ schnell zu beschaffen sein. Nicht zuletzt, weil die Gesellschaft auch in Halle im Rettungsdienst mitarbeitet. Den „Ambulance“-Geschäftsführer zitiert die Zeitung: „Wir wollen bei der Interimslösung dabei sein.“ Diese könnte noch bis zu zwei Jahre Gültigkeit haben.
Ob die als Wunsch formulierte Forderung in Erfüllung geht, ist unklar. Der Kreistag muss entscheiden, und dessen Mitglieder wissen, dass die Firma „Ambulance“ auf Schadenersatz pocht.
(16.06.2017; Symbolfoto: Markus Brändli)
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