Schiffsunfall auf dem Rhein – 114 Passagiere in Sicherheit gebracht

Karlsruhe (pol) – Ein mit 114 Passagieren und rund 40 Besatzungsmitgliedern besetztes Fahrgastschiff ist am frühen Dienstagmorgen nach einer Kollision mit einer Buhne auf dem Rhein in Höhe Rastatt-Plittersdorf (km 339) leckgeschlagen.

Dem Kapitän des Schiffes gelang es in der Folge, den Havaristen noch zum Rheinhafen Karlsruhe zu manövrieren und dort festzumachen. Die Passagiere und Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Das Schiff war auf einer Flusskreuzfahrt von Köln nach Basel und befand sich auf dem Rückweg. Es sollte am Dienstag im Hafen Speyer festmachen, bevor es am Mittwoch in Köln erwartet worden wäre.

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Das zu Tal fahrende, in den Niederlanden beheimatete und unter niederländischer Flagge fahrende Schiff hatte nach den bisherigen Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Höhe Plittersdorf kurz vor 4 Uhr offenbar Berührung mit einer Buhne. Eine Buhne ist eine im rechten Winkel zum Ufer gebaute Landzunge, die der Flussregulierung dient. Durch die Kollision mit der Buhne zog sich das Schiff mehrere Leckagen zu, durch die massiv Wasser in den Rumpf eindrang. Mit Hilfe der bordeigenen Lenzpumpen gelang es dem Kapitän, Teile des eindringenden Wassers abzupumpen und das Schiff manövrierfähig zu halten. Nachdem im Rheinhafen Karlsruhe auf Veranlassung der Wasserschutzpolizei mehre Anlegestellen geräumt worden waren, machte das Fahrgastschiff gegen 5 Uhr kurz vor dem Hafensperrtor fest.

Die unterdessen am Einsatzort eingetroffene Feuerwehr pumpte in der Folge mittels sechs leistungsstarken Pumpen fortwährend das eindringende Wasser von Bord und konnte das Schiff trotz des starken Wassereinbruchs stabilisieren. Die Lenzarbeiten wurden vom Schlepper der Rheinhäfen Karlsruhe unterstützt.

Passagiere mussten betreut werden

Während dieser Maßnahmen wurden die Passagiere und Besatzungsmitglieder von Bord gebracht und mittels eines Pendelverkehrs zur Anlegestelle des Fahrgastschiffes „MS Karlsruhe“ gebracht. An Bord des Schiffes wurden die Evakuierten von der Polizei und vom Rettungsdienst, der mit zahlreichen Kräften im Einsatz war, betreut. Vereinzelt mussten Passagiere auch medizinisch versorgt werden, die ihre dringend notwendigen Medikamente an Bord des Havaristen gelassen hatten.

Über die in den Niederlanden ansässige Reederei des Schiffes wurden unterdessen Spezialtaucher angefordert, die die Leckagen in der Folge provisorisch abdichten sollten. Die Arbeit der Taucher war erfolgreich, ein Sinken des Schiffes konnte verhindert werden.

Für die evakuierten Passagiere wird über den Veranstalter derzeit die Rückreise nach Köln organisiert. Aussagen zur Schadenshöhe sind derzeit noch nicht möglich.

Lotsenfehler als Unfallursache

Nach bisherigen Ermittlungen der Wasserschutzpolizei in Karlsruhe, dürfte die Unfallursache auf einen Fahrfehler des an Bord befindlichen Lotsen zurückzuführen sein. Demzufolge war der 78-jährige Lotse zum Unfallzeitpunkt der alleinige Schiffsführer und streifte bei Nebel und Dunkelheit gleich mehrere Buhnen.

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