Seenplatte-Kreis: Schluss mit nächtlichen Krankentransporten
(Bild: (Symbol) pixabay.com)Neubrandenburg (pm) – Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte zieht die Reißleine: Nächtliche Krankentransporte von Kliniken und Medizinischen Einrichtungen nach Hause finden seit dem 1. November 2022 nicht mehr statt. Mit Ausnahme begründeter Sonderfälle, werden diese Transporte bis auf unbestimmte Zeit in den Spätdienst verlegt.
Seit Anfang November besteht eine Vorhaltung für Krankentransporte nur noch zwischen montags und freitags von 06:00 bis 24:00 Uhr sowie samstags und sonntags zwischen 06:00 und 22:00 Uhr.
Die Gründe für diese Entscheidung seien vielschichtig, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Zum einen hätte es in der Vergangenheit eine Häufung von Fällen gegeben, in denen die Verhältnismäßigkeit für einen Nacht-Krankentransportwagen (Nacht-KTW) umstritten gewesen sei. Teilweise führten diese Fahrten auch in Nachbarlandkreise und waren mit sehr weiten Strecken verbunden, in Ausnahmefällen von bis zu 700 Kilometern pro Nacht.
Zum anderen führe die Vorhaltung eines Nacht-KTW, für den es keine gesetzliche Grundlage gebe, teilweise zu erheblichen personellen Schwierigkeiten im angespannten Rettungswesen.
„Bei unbedingt notwendigen Entlassungen“, teilte der Landkreis für die seit Kurzem nicht mehr abgedeckten Zeiten mit, werde man eine kurzfristige Lösung suchen. Zuvor sollten in jedem Fall Transportalternativen wie Liegentransport oder Taxis geprüft werden.
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Kennt man(n) schon…. “Lst.: tut uns Leid Herr Doktor, aber Nachts gibt es keinen KTW mehr!”
HA: “Dann schicken Sie halt einen RTW, aber ohne Blaulicht, ich schreibe eine neue Transport Bescheinigung….”
Und wo bleiben die Ausnahmesituationen der Patienten?
Unbedingt notwendige Entlassungen in der Nacht. Was soll das sein?
Das ist ja noch schlimmer als der RTW beim eingewachsenen Fingernagel.
Schon mal an eine Entlassung aus der Notaufnahme nach Hause gedacht? Beispiele wären ein liegender Transport in ein Alten-/Pflegeheim bei mangelnder Aufnahmeindikation in ein Krankenhaus oder ein Pat mit SARSCov 19 Infektion (öffentl. Verkehrsmittel wie Taxi, Bus kommen nicht in Frage).