Software unterstützt Einsatzlenkung in Ghana
(Bild: (Symbol) Jozua Douglas/pixabay.com)Würzburg (idw) – Ein internationales Team unter der Leitung der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) und zweier ghanaischer Partneruniversitäten hat eine Software zur Einsatzplanung von Rettungsfahrzeugen in der Stadt Ashaiman entwickelt. Ziel des Projekts ist es, durch zwei Ambulanzfahrzeuge die Sterblichkeitsrate vor allem (werdender) Mütter in der afrikanischen Stadt zu verringern.
Eine Studentin und ein Absolvent des Studienbereichs Geo an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sowie zwei ghanaische Studierende der Partneruniversitäten haben für sechs Monate an dem Aufbau eines auf Geodaten basierenden Managementsystems gearbeitet. Die Softwareweiterentwicklung wurde über Mittel des deutschen Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Die Beschaffung der beiden Ambulanzen erfolgt mithilfe von Rotary International.
Zum Abschluss des Projektes wurde das „Effective Ambulance Management System“ (EAMS) im Rahmen einer internationalen Online-Veranstaltung Interessierten aus Ghana, den Niederlanden und Deutschland vorgestellt.
Ashaiman erlebt einen starken Zuzug von Menschen. In der ghanaischen Stadt herrschen zum Teil katastrophale Zustände in der öffentlichen Infrastruktur. Auch die medizinische Versorgung ist vielfach unzureichend. Es gibt nur einen eingeschränkten oder gar keinen Zugang zu Kliniken und Notfalleinrichtungen. Ziel des Projektes sei eine deutliche Verringerung der Todesfälle. Im Vordergrund stehen dabei Maßnahmen zur Verringerung der Mütter-, Pränatal- und allgemeinen Sterblichkeitsrate in Ashaiman. Eine zentrale Rolle werden dabei zwei Ambulanzfahrzeuge haben.
Die vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben mit ihren Betreuern an ihren jeweiligen Universitäten eine Software mit einer Prozesskette geschaffen, die unter anderem Koordinaten der hilfesuchenden Person über WhatsApp und Telegram sowie GhanaPostGPS nutzt. Alle notwendigen Informationen gibt die Software digital an die Rettungsfahrzeuge per E-Mail mit Informationen zur optimalen Route weiter.
Darüber hinaus untersuchten die Studierenden die verschiedenen Möglichkeiten der Routenführung anhand ihres Systems. Sie prüften die Effizienz der Geokodierung und führten alle Geodaten in Datenbanken zusammen. Die Software ermöglicht es, die Rettungsfahrzeuge live zu verfolgen und so die Einsätze bestmöglich von einer Zentrale aus zu steuern.
Über Plakate wird die Bevölkerung in Ashaiman jetzt informiert, dass künftig ein Notfall-Rettungssystem verfüg- und erreichbar ist. Zusätzlich weist ein Online-Video auf den Ablauf und die Nutzung des Systems hin.
Das könnte dich auch interessieren