Suizide: Zunahme bei Hochbetagten

(Bild: Fabian Montano Hernandez/Shutterstock)Wiesbaden (Destatis/MHD) – Jeder 100. Todesfall in Deutschland ist ein Suizid. Im Jahr 2023 starben rund 10.300 Menschen durch Suizid, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des weltweiten Präventionstages gegen Suizide vergangenen Dienstag (10.09.2024) mitteilte. Das waren mehr als dreimal so viele Todesfälle wie beispielsweise in Folge von Verkehrsunfällen.

Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Suizide damit leicht zu (+1,8 Prozent), gegenüber 2019 mit dem historischen Tiefststand von gut 9.000 Fällen betrug der Anstieg 14 Prozent. Auch die Suizidrate, die Zahl der Suizide je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, stieg an: Von 12,1 im Jahr 2022 auf 12,2 im vergangenen Jahr. Am niedrigsten war sie 2019 mit 10,9.

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Im langfristigen Vergleich ist die Zahl der Suizide nach einem deutlichen Rückgang in den 1980er und 1990er-Jahren in den letzten 20 Jahren jedoch relativ konstant geblieben. Im 20-Jahres-Vergleich ging die Zahl der entsprechenden Todesfälle um knapp acht Prozent zurück. Gegenüber 1980, dem Beginn der Zeitreihe, mit 18.500 Suiziden nahm die Zahl der entsprechenden Todesfälle 2023 um 44 Prozent ab.

Die Fallzahlen in den einzelnen Altersgruppen haben sich seit 2003 unterschiedlich entwickelt. So ging die Zahl der Suizide unter jungen Menschen deutlich stärker zurück als die entsprechenden Fälle insgesamt. Unter älteren Menschen nahmen dagegen die Suizide binnen 20 Jahren teilweise deutlich zu. Am stärksten war der Anstieg in Altersgruppe 85+. Hier hat sich die Zahl der Suizide von 600 im Jahr 2003 auf knapp 1.300 im Jahr 2023 mehr als verdoppelt.

„Wenn Menschen einen Suizid in Betracht ziehen, sollten wir das als Aufforderung verstehen, genau zu hören und zu schauen, was sie umtreibt“, appelliert der Malteser-Vorstandsvorsitzende Elmar Pankau. „Es geht ja weniger darum, dass Menschen, die sich mit Suizidgedanken quälen, nicht mehr leben wollen, sondern darum, dass sie so, in ihrem gegenwärtigen Leid und unter den gegenwärtigen Bedingungen, nicht mehr leben wollen. Für uns heißt das: Wir müssen den Menschen das Leiden nehmen, nicht das Leben.“

Hilfekontakt: Wenn Sie sich in einer akuten Krise befinden, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter 112. Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

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