Symposium beleuchtete Probleme im Rettungsdienst

(Bild: (Symbol) Martin Büdenbender/pixabay.com)Marburg (pm) – Zum 21. Mal veranstaltete kürzlich der gemeinsame Qualitätszirkel Notfallmedizin der Landkreise Gießen, Marburg-Biedenkopf und Vogelsbergkreis das Mittelhessische Rettungsdienstsymposium. Die Onlineveranstaltung enthielt Vorträge zu aktuellen Problemen im Rettungsdienst. Über 200 Interessierte nahmen an der überregionalen Fortbildungsveranstaltung teil.

Dr. Andreas Jerrentrup (Marburg) eröffnete das Symposium mit einem Vortrag über die flächendeckende Einführung von Ultraschall im mittelhessischen Rettungsdienst. Die Teilnehmenden erfuhren unter anderem, dass nach entsprechender Schulung eine Sonographie nicht nur vom Notarzt, sondern auch von Rettungskräften durchgeführt werden könne.

Anzeige

Carl Christian Hahn (Gießen) referierte über die „Clamshell Thorakotomie“. Diese Technik ist eine leitlinienabgesicherte Maßnahme und hat zum Ziel, eine interne Herzdruckmassage durchzuführen und eine Herzbeuteltamponade zu entlasten.

Ergebnisse aus dem Deutschen Reanimationsregister stellte Patrick Ristau (Kiel) vor. Dr. Nils Lenz (ÄLRD Landkreis Gießen) referierte über die Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung“.

„R0-Einsätze sind ein Problem im Rettungsdienst“, sagte Dr. Thomas Plappert (stellv. ÄLRD Fulda) in seinem Beitrag. „Uns allen ist bewusst, dass diese Patienten Hilfe benötigen, einer von 20 ist sogar lebensbedrohlich erkrankt. Die Frage ist aber, ob alle diese Patienten einen Transport in eine Klinik brauchen. Wir produzieren damit immer mehr rettungsdienstliche Vorhaltung und Belastung der Kliniken, wenn diese Patienten alle transportiert werden.“ Ein Lösungsansatz könnte eine ambulante Versorgung durch Notfallsanitäter sein, die über eine dreimonatige Zusatzausbildung verfügen. Um ein solches Vorgehen in der Praxis zu testen, solle das Pilotprojekt „Akutmedizin im Rettungsdienst Hessen“ etabliert werden, das sich aktuell noch in der Entwicklung befinde.

In einer abschließenden Diskussion kamen die Rettungsmediziner zu dem Fazit, dass Probleme nicht allein im Rettungsdienst gelöst werden könnten. Um Veränderungen herbeizuführen, sei eine Vernetzung und enge Absprachen zwischen hausärztlicher Versorgung, ärztlichem Bereitschaftsdienst, Leitstellen, Rettungsdienst sowie Kliniken unabdingbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert