Telenotfallmedizin im Landkreis Northeim gestartet
(Bild: Landkreis Northeim)Northeim (pm) – Künftig können Notfallsanitäter und -sanitäterinnen auch im Landkreis Northeim die Unterstützung eines Notarztes über Video-Chat einholen.
Alle Vitaldaten werden über eine gesicherte Internetverbindung auf dem Monitor des Telenotfallmediziners dargestellt, Bild- und Tonübertragung erfolgen über eine zweite, gesicherte Internetverbindung. Der Datenaustausch geschieht über einen deutschen Server unter deutschen Datenschutzbedingungen.
Durch die Nutzung vorhandener Technik liegt der finanzielle Aufwand unter 2.000 Euro je Fahrzeug. Zudem ist sie bereits in der Wohnung des Patienten einsetzbar.
Die Landkreise Goslar und Northeim haben nach zweijähriger Planung und Vorarbeit dieses Pilotprojekt aufgelegt, das im Vorfeld mit dem niedersächsischen Innenministerium, dem Landesausschuss Rettungsdienst sowie mit den Krankenkassen abgestimmt wurde. Der Landkreis Goslar startete bereits Anfang Januar 2021. Der Landkreis Northeim folgte planmäßig zum 1. Juli 2021.
Das Pilotprojekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll Zahlen liefern, in welchem Umfang durch diese zusätzliche ärztliche Unterstützung der Notfallsanitäter/-innen eine sinnvolle Entlastung des Notarztes erzielt werden kann und wie Rettungskräfte bestimmte Krankheitsbilder durch den Telenotfallmediziner effektiver und schneller behandeln können. Darüber hinaus soll die Frage beantwortet werden, wie viele Menschen durch ein telenotfallmedizinisches Zentrum versorgt werden können. Man verspricht sich dadurch Zahlen, die für das ganze Land gelten.
Der Telenotfallmediziner ist an die Rettungsleitstelle in Goslar angegliedert und hat seinen Arbeitsplatz dort in einem separaten Raum. Auf zwei Monitoren werden die Werte des Patienten angezeigt, auf einem weiteren erfolgt die notfallmedizinische Dokumentation. Der Telenotfallmediziner kann auf alle Informationen aus internen Datenbanken und aus dem Internet zugreifen und sie den Helfern vor Ort zur Verfügung stellen.
Der Notfallsanitäter vor Ort trägt einen Harnisch vor der Brust, in dem ein Handy so befestigt wird, dass in eingeschaltetem Zustand das Bild des Patienten übertragen wird. Die Sprachverbindung wird über einen Ohrhörer hergestellt.
Die ersten Auswertungen zeigen, dass dieses neue System von den Notfallsanitäter/-innen gut angenommen wurde. Es entlastet den konventionellen Notarzt und verschafft den Rettungskräften Rechtssicherheit.
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Schon wieder ein “Pilotprojekt”. Grundsätzlich sicher eine gute Idee, aber das ist nicht neu ! Wer die Fernsehserie “emergency !”gesehen hat kennt das System , wenn auch mit der Technik von damals. Ja, damals, bereits in den 1970ern wurde in dieser Serie gezeigt, wie Feuerwehrsanitäter Patienten versorgen, vor Ort mit dem Basiskrankenhaus ( Notarzt ) funken, EKG übertragen usw. Auf Weisung IVZ , Defibrillation usw…. Wozu braucht es jede Menge Pilotprojekte, so fortschrittlich sind wir in Deutschland nicht. Macht doch, angepasst an unsere Verhältnisse und loslegen !