Thüringen dokumentiert Einsätze mit MEDiRett
(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Weimar (IM TH) –Georg Maier, Innenminister von Thüringen, hat am Donnerstag (13.01.2022) den Zuwendungsbescheid zur Einführung eines Systems zur Mobilelektronischen Einsatzdokumentation im Rettungsdienst (MEDiRett) an die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) übergeben.
Der Landesrettungsdienstplan für Thüringen sieht vor, die Einsätze der Notfallrettung und die Krankentransporte künftig elektronisch in den jeweiligen Einsatzprotokollen zu dokumentieren. Grundlage dafür ist die Ausstattung aller boden- und luftgebundenen Rettungsfahrzeuge mit der erforderlichen Hard- und Software. Bisher erfolgte die Einsatzdokumentation papiergebunden.
Mit der Einführung einer mobilelektronischen Einsatzdokumentation sollen die Zahl von Informationsbrüchen verringert und die Abläufe der Patientenversorgung vom Einsatzort bis in die Behandlungseinrichtung verbessert werden.
Auf Basis ihrer Erfahrungen mit der Einführung eines vergleichbaren Systems für alle Noteinsatzfahrzeuge übernahm die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) die Koordination des Projekts. Für die Realisierung schloss sie Kooperationsvereinbarungen mit einem Großteil der für die Rettungsdiensteinheiten zuständigen kommunalen Aufgabenträger. Das Projekt wird mit 2,5 Millionen Euro gefördert und läuft bis Ende 2023.
Neben der Qualitätssicherung der Rettungseinsätze ermöglicht MEDiRett eine umfassende statistische Nachbereitung. Deren Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der präklinischen Versorgung ein. So erleichtert die digitale Auswertung der anonymisierten Einsatzdaten beispielsweise die Planung der Rettungswachestandorte oder die Rettungsmittelvorhaltung.
Darüber hinaus bildet MEDiRett einen wichtigen Baustein für die digitale Vernetzung zwischen den präklinischen (inklusive Luftrettung) und klinischen/stationären Versorgungseinrichtungen. So können beispielsweise onlinebasiert in Echtzeit die Betten- und Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser abgefragt werden. Mittels eines Voranmeldetools besteht die Möglichkeit, in die aufnehmende Zielklinik wichtige Informationen zum Patientenzustand sowie die voraussichtliche Eintreffzeit der Rettungsmittel zu übertragen und direkt in der Notaufnahme anzeigen zu lassen.
Die Einführung von MEDiRett erfolgt zunächst in den Rettungsdienstbereichen der Städte Jena und Weimar sowie des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, des Saale-Holzland-Kreises und des Rettungsdienstzweckverbandes Ostthüringen. Damit werden in den nächsten Wochen im Bereich Ostthüringen bereits etwa 90 von thüringenweit rund 265 Kranken- und Rettungstransportwagen mit MEDiRett ausgestattet.
Bereits im Jahr 2018 begann die KVT die Digitalisierung im Notarztdienst. In einem ersten Schritt wurde die elektronische Erfassung des Notarztprotokolls für den gesamten Notarztdienst umgesetzt. Dies generierte erstmalig eine landesweit einheitliche Datenlage der Notarzteinsätze.
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