Umgehende Druckentlastung bei Spannungspneumothorax
Bremen (rd_de) – Kommt es entweder durch Fremdkörper von außen oder durch eine Durchspießung der Lunge bei Rippenfrakturen zu einer Perforation der Pleura, kann sich ein Pneumothorax entwickeln.
Bei Stürzen aus großer Höhe kann die Pleurahaftung auch ohne Perforation durch die beim Aufprall entstehenden Scherkräfte aufgehoben werden. Dann kollabiert die Lunge und nimmt nicht mehr am Gasaustausch teil. Von einem offenen Pneu spricht man, wenn eine Verbindung nach außen besteht.
Noch gefährlicher als die beschriebene Situation ist der Spannungspneumothorax. Hier verursacht ein Ventilmechanismus eine Zunahme der Luft in der Pleura bei Inspiration, die bei Exspiration jedoch nicht mehr entweichen kann.
Durch den zunehmenden Druck werden nicht nur die Lungen komprimiert. Es kommt auch zu einer Verschiebung des Herzens zur Gegenseite. Das kann zum einen Rhythmusstörungen auslösen, zum anderen die Pumpfunktion hochgradig beeinträchtigen. Unbehandelt führt diese Situation rasch zum Tod. Die einzige Hilfe ist eine umgehende Druckentlastung nach außen, sei es durch Punktion oder durch Anlage einer Thoraxdrainage.
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(Text: Jürgen Auerhammer, Anästhesist und Notarzt; Symbolfoto: Markus Brändli; 18.07.2017)[1130]
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